Altmannstein
Schaffe, schaffe, Häusle baue

Die Grundstückspreise in Altmannstein unterscheiden sich über die Jahrzehnte stark

03.07.2020 | Stand 02.12.2020, 11:03 Uhr
Foto 5: Vor 50 Jahren erschien auch diese Anzeige im Donaukurier. In der Nachbargemeinde Mindelstetten wurde ein erschlossener Bauplatz für 8000 Mark angeboten. Dies entsprach damals einem Quadratmeterpreis von rund 14,50 Mark, also etwa 7,25 Euro. −Foto: Patzelt

Altmannstein - Wer in alten Ausgaben des DONAUKURIER blättert, stößt auf Grundstückspreise aus vergangenen Tagen.

 

In der Ausgabe vom 11. Juni 1970 wurde in einem Artikel der Markt Altmannstein als "Dorado für Baulustige" bezeichnet.

"In Altmannstein kann man als Normalverdiener doch gar nicht mehr bauen. " Diese Feststellung konnte man vor 50 Jahren immer wieder an den Biertischen hören. Um diesen Aussagen entgegenzuwirken, befasste sich der Marktgemeinderat im Juni 1970 in einer Sitzung mit diesem Thema und versuchte der Problematik auf den Grund zu gehen. Geladen waren auch jene Grundstücksbesitzer, die im Bebauungsgebiet Nord Bauplätze besaßen.

 

Die Erschließungsgesamtkosten für das Areal wurden mit rund 150000 Mark angegeben. Die Marktgemeinde war bestrebt, dass möglichst rasch gebaut wird, um die Kosten umlegen zu können. "Sämtliche Grundstücksbesitzer erklärten sich bereit, Bauplätze zu verkaufen", hieß es in dem Artikel unserer Zeitung. Zur Verfügung standen somit 20 Bauplätze. Auch die Preisfrage konnte noch während der Sitzung geklärt werden. So kostete der Quadratmeter ohne Erschließung zwischen zwölf und 17 Mark. Rechnet man mit einer Erschließung von 3000 bis 4000 Mark musste man für einen Bauplatz von rund 1000 Quadratmetern etwa 20000 Mark berappen. "Das kann man sich doch leisten - auch als Normalverdiener", waren sich die Markträte einig.

Vergleicht man die Steigerung der Grundstückspreise in den darauf folgenden Jahren, kann man den Markträten nur zustimmen. Gemäß den Bodenrichtwerten des Landratsamtes Eichstätt für den Kernort Altmannstein mussten 1980 für den Quadratmeter Baugrund ohne Erschließung 50 Mark bezahlt werden. Fünf Jahre später waren es laut den Bodenrichtwerten bereits 60 Mark. Im Jahr 2000 betrug der Quadratmeterpreis, inklusive Erschließung, im Kernort Altmannstein 200 Mark und zehn Jahre später 100 Euro. Von 2000 auf 2010 hatte sich, außer der Währung, also nicht all zu viel geändert. 2016 zahlten die Bauwilligen in Altmannstein für einen erschlossenen Bauplatz 125 Euro, der gleiche Preis wurde 2017 auch für ein Areal in Sandersdorf verlangt.

"Kurz darauf stiegen die Erschließungskosten von 50 Euro auf über 100 Euro an. Daher kommen auch die Preissteigerungen in den Folgejahren", äußerte man sich in der Marktgemeinde. Heute verlangt die Gemeinde im neuen Baugebiet von Pondorf einen Quadratmeterpreis von 160 Euro für ein erschlossenes Grundstück. Die Erschließung läuft zurzeit auch in den Baugebieten Hexenagger "Auf der Holzen II" und Sandersdorf "Am Görzenberg". Die 20 Parzellen des Baugebiets im Ortsteil Hexenagger liegen am nordöstlichen Ortsrand und schließen im Süden an die bestehende Wohnbebauung am Postweg an. Im Sandersdorfer Neubaugebiet wurden zehn private und vier gemeindliche Bauplätze als Dorfgebiet ausgewiesen. "Für beide Baugebiete stehen noch keine endgültigen Preise fest", ist aus dem Altmannsteiner Rathaus zu erfahren.

pa