Schafe scheren und Wolle verarbeiten

23.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:49 Uhr

Fasziniert beobachteten die Besucher, wie ein Schaf seine Wolle verliert.

Schernfeld (EK) Die Vielfalt des Lebens auf dem Hofe erlebten am Tag der offenen Schäferei viele Besucher. Gut 700 Gäste bevölkerten den ganzen Tag über den Hof der Familie Eichhorn in Schernfeld und genossen das vielfältige Angebot.

Noch vor der offiziellen Eröffnung um 11 Uhr waren bereits die meisten Tische unter den Bäumen besetzt. Alfred Eichhorn stellte den Besuchern seinen Betrieb vor. Dieser wird in der dritten Generation von ihm, seiner Frau, den vier Kindern und der Oma geführt. Sein Großvater Mathias und sein Vater Johann Eichhorn betrieben ihr Geschäft noch als Wanderschäfer, bis die Familie 1979 auf Stall- und Weidehaltung umstellte.

Landrat Anton Knapp stellten das Motto des Tages, "Das ist unsere Landwirtschaft" in den Mittelpunkt seines Grußwortes: "Schäfer wie Landwirte haben eine große Verantwortung gegenüber den Verbrauchern und der Natur. Mit großer Sorgfalt kümmern sie sich nicht nur darum, dass jederzeit genügend Nahrungsmittel in höchster Qualität erhältlich sind. Sie pflegen auch die Landschaft, schützen die Ressourcen Wasser, Luft und Boden und leisten ihren Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und der Tiergesundheit." Bezirkspräsident des bayerischen Bauernverbandes Max Weichenrieder betonte ebenfalls die enormen Leistungen der Hüteschäferei für Pflanzen- und Tierwelt. Darüber hinaus stellte er den bedeutenden Wirtschaftsfaktor der Schäferei heraus.

Die Schafschur als eine der interessantesten Tätigkeiten der Schäferei wurde fachmännisch erklärt. Bei den Vorführungen drängte sich immer eine Menge Leute, die die Handgriffe des Scherers genau beobachteten und den Erläuterungen des Schafzuchtberaters Hans Chifflard aufmerksam folgten. Gleich nebenan standen die Spinnräder, ein Beispiel für die Verarbeitung der Schurwolle. Bei den Hofführungen ergänzten Schafhalter Alfred Eichhorn und Chifflard die Informationen über die Schafhaltung und die Vermarktung das Altmühltaler Lamms.

Einen kleinen Einblick in das Leben des Hüteschäfers in früheren Zeiten zeigte ein alter Schäferskarren, damals der "Wohnwagen" des Schäfers. Bei den naturkundlichen Führungen auf der Weide erklärte Irmgard Mittl die Entstehung des Halbtrockenrasens und die extremen Bedingungen, unter denen sich eine der artenreichsten Biotoplandschaften entwickelt hatte. Abschließend führte sie mit den Erwachsenen und Kindern ein Pflanzensuchspiel durch.

Rosi Bernecker bot ihre Naturprodukte an und die Kräuterpädagoginnen Heidi Zinner und Brigitte Zinsmeister zeigten, wie man aus Wildkräutern und so genannten "Unkräutern" leckere Delikatessen zubereiten kann. Kostproben davon ließen sich die Besucher auf der Zunge zergehen. Verwöhnt wurden die Gäste auch am Stand des Frauenbundes mit Kaffee und allerlei Gebäck.

Den Kindern war noch ein abwechslungsreiches Zusatzprogramm geboten, Streichelzoo, Kutschfahrten und Ponyreiten. Für weitere Unterhaltung sorgten der Auftritt der Volkstanzgruppe der KLJB Rupertsbuch, die Kapelle Schdoizwigga und das Gstanzlsingen von Fritz Kleinhans