Ingolstadt
Schaden am Kreuztor offenbar schon älter

Bereits im Oktober blieb ein LKW stecken

04.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:06 Uhr
Im rechte Torbogen des Kreuztors (mit Blick auf das Münster) sind diverse Streifspuren zu erkennen. −Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Nun hat sich auch die Pressestelle der Stadt Ingolstadt zu dem Vorfall mit dem am Montag früh im Kreuztor stecken gebliebenen LKW äußer können. Demnach stamme der Schaden am Einfahrtstor zur Kreuzstraße laut Hochbauamt von einem ähnlichen Vorfall, der jedoch bereits Mitte Oktober passiert sei, heißt es in einer Mitteilung. Die Folgen relativiert Verwaltung, es handele sich nicht um einen "massiven Schaden", wie er zunächst augenscheinlich auf Passanten wirkte, sondern lediglich um abgeplatzten Putz.

Die Verkehrsbehinderung am Montagmorgen sei zustande gekommen, weil der Fahrer des LKW sein Gefährt nach der Einfahrt ins Tor wieder zurücksetzen wollte, was aber wegen des bereits entstandenen Staus hinter ihm offenbar nicht mehr möglich gewesen sei. Im kommenden März soll das Kreuztor laut Mitteilung aus dem Hochbauamt neu verputzt und die Schäden sollen behoben werden. Das letzte Mal sei dies 2016 geschehen. Das Ingolstädter Wahrzeichen müsse jedoch für die Dauer der Arbeiten voraussichtlich für zwei Tage gesperrt werden.

In beiden Schadensfällen sei der Stadt bekannt, um welche Fahrzeuge es sich gehandelt habe. Entsprechend dürfte die Rechnung für die Schönheitsreparaturen auch an die Verursacher gehen können.

Sascha Lachner, Besitzer des Lokals Englwirt, das sich in unmittelbarer Nähe in der Kreuzstraße befindet, war am Montagmorgen ebenfalls Zeuge des Vorfalls, wie er dem DK jetzt berichtete. "Nachdem ich gesehen habe, dass der LKW nicht mehr vorankommt, habe ich um 7.57 Uhr die Polizei verständigt, die dann auch gegen 9.15 Uhr vor Ort war", erzählte Lachner. Als er dann kurze Zeit später noch einmal zum Kreuztor geschaut habe, sei das Unfallfahrzeug schon außerhalb gestanden.

Auch er bestätigt, dass der aktuell sichtbare Schaden am Tor schon älter gewesen sein dürfte. Lachner, der auch stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses (BZA) Mitte ist, will das Thema nun in den BZA bringen. "Man muss sich grundlegend etwas einfallen lassen, etwa eine denkmalgerechte Höhenkontrolle am Kreuztor", sagte er. Seiner Ansicht nach könne es nicht sein, dass ein über 600 Jahre altes Baudenkmal durch darin hängen gebliebene Fahrzeuge immer wieder derart in Mitleidenschaft gezogen werde.

Wegen der Schulwegsicherheit dürften Lastwagen über 7,5 Tonnen die zum Kreuztor hinführende Straße Auf der Schanz an Werktagen ab 7 Uhr morgens ohnehin nicht befahren, merkt er noch an. Umleitungen für den Lieferverkehr in die Innenstadt seien außerdem theoretisch vorhanden, so Lachner.