Ingolstadt
Satirisch in den Wahlkampf

Die Partei hat ihren Bundestagskandidaten für den Kreisverband Ingolstadt gewählt

02.08.2020 | Stand 16.07.2021, 18:27 Uhr
Sie freuen sich mit dem neuen Bundestagskandidaten der Partei Die PARTEI, Sebastian Zahn (vorne): Daniel Kilian vom Ortsverband Eichstätt (v.l.), Bernd Sandner, Kreisvorsitzender Ingolstadt, Max Hartl vom Landesverband Bayern und Jonas Löchel vom Ortsverband Neuburg. −Foto: Brandl

Ingolstadt - Sebastian Zahn zieht für Die PARTEI in den Bundestagswahlkampf 2021. Der 29-jährige Sozialberater aus Eichstätt setzte sich am Sonntag knapp gegen zwei Mitbewerber aus dem Kreisverband der Satire-Partei durch. Auch Franziska Kilian aus Ingolstadt und Kreisvorsitzender Bernd Sandner aus Weichering stellten sich als Bundestagskandidaten zur Wahl, mussten sich letztlich aber geschlagen geben.

Er wolle gegen "rechte Spinner" vorgehen, ein Atomendlager in der Region 10 verhindern und sich für die Armen und Schwachen einsetzen, verkündete Zahn bereits vor dem Wahldurchgang in seiner Vorstellungsrede. Mit der Politik habe er sich während seines Studiums der Politikwissenschaften auseinandergesetzt. Auch habe er während des Studiums bereits im Bundestag gearbeitet, so Zahn.
Nach der Wahl durch die rund zwei Dutzend anwesenden wahlberechtigten Mitglieder bedankte er sich für das Vertrauen: "Wir werden zusammen die Bundestagswahl rocken und das Kabinett besetzen", sagte er. Die Machtübernahme durch Die PARTEI werde kommen, schickte er unter großem Beifall hinterher.
Die Wahl zu gewinnen, habe er nicht erwartet, so Zahn anschließend im Gespräch mit unserer Zeitung. "Das wird aber witzig, weil wir einen sehr guten und satirischen Wahlkampf machen werden", kündigte er an. Davor wartet aber noch eine Hürde auf Die PARTEI: Sie muss zunächst noch die für eine Zulassung zur Bundestagswahl notwendigen Unterschriften sammeln. Zahn zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass dies klappt. "Das haben wir auch vor der letzten Bundestagswahl geschafft", sagte er.

Warum Die PARTEI so zeitig einen Kandidaten aufstellte, begründete Sprecher Jonas Löchel so: "Wir wollten eine klare Linie setzen, und unsere Vernetzung in Nord-Oberbayern ist relativ hoch." Demnach habe eine Wahl auch so frühzeitig organisiert werden können. Die Partei wurde 2004 von Redakteuren des Satiremagazins Titanic gegründet und ist derzeit im Europaparlament mit zwei Abgeordneten vertreten. Laut Löchel wolle der Kreisverband Ingolstadt möglichst noch heuer seinen Wahlkampfauftakt bestreiten.

mbl