Allersberg
Sascha Ciric ist vor dem Tor noch immer kaltschnäuzig

16.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:01 Uhr

Wie im großen Stadion mit dem Nachwuchs an der Hand laufen die Mannschaften ein. - Fotos: Sturm

Allersberg (jsm) "Herbert: Tempo, Tempo." So haben die Spieler des 1. FC Nürnberg den Rother Landrat Herbert Eckstein angefeuert, als dieser mit einer Viertelstunde Verspätung zum Spiel der Spiele der 25-Jahrfeier der Alten Herren (AH) der Eintracht Allersberg eintraf.

Das Altherrenteam der Eintracht traf auf die Traditionsmannschaft des Nürnberger Club. Sehnsüchtig warteten alle auf den Anpfiff des Spiels, für das Eckstein die Zusage gegeben hatte, den Part des Unparteiischen mit den Linienrichtern Rudolf Haußner und Jürgen Böhmer zu übernehmen. Eins gleich vorweg: Unter die Räder kamen die Eintrachtler. Sie mussten sich den ehemaligen Profis mit 1:11 Toren geschlagen geben.

Trotz der Zurufe hatte Eckstein die Ruhe weg, schlüpfte gelassen in seine Sportkleidung und schaltete schnell von der Politik auf den Sport um. Ein schönes Bild bot sich den Zuschauern beim obligatorischen Einlauf der Eintracht-AH und der ehemaligen Clubprofis mit bekannten Stars wie Thomas Brunner und Sascha Ciric.

Brunner ist heute in Schulen als Sportlehrer hauptsächlich im Bereich Fußball unterwegs und Regionaltrainer Ostbayern. 328 Bundesligaspiele mit 28 Toren gehen auf sein Konto. Der Mazedonier Ciric, einstiger Torjäger beim Club, ist heute Spielervermittler. In Allersberg zeigte er, dass er das Tore schießen noch nicht verlernt hat.

Mit dabei war auch Bernhard Bergmann aus Eckersmühlen, der Aktive bei der SpVgg Greuther Fürth mit 660 Zweitligaeinsätzen. Er wurde trotzdem kein Profi sondern arbeitet beim Finanzamt. Nicht dabei waren beim Jubiläumshighlight der Eintracht-AH die ehemaligen Profispieler des FCN, Reinhold Schöll und Dieter Lieberwirth, die in Allersberg wohnen. Sie feierten lieber am zweiten Festtag mit den Eintracht-Spielern.

Etwas mehr Zuschauer hätte das Promispiel verdient gehabt, aber das nasskalte und regnerische Wetter hielt wohl viele ab. Herbert Eckstein freute sich über den offenen Spielverlauf, der fair verlief und bei dem die Eintracht trotz großem Rückstand nicht mauerte. Insgesamt zwölf Tore fielen in der Begegnung. Während Bernd Müller vom FCN das 0:1 und das 0:4 schoss, war Sascha Ciric gleich sechs Mal erfolgreich. Horst Mayerhofer traf zweimal ins Tor und auf das Konto von Boban Ritorski ging ein Treffer. Den Ehrentreffer für die Eintracht-AH – nach neun Clubtoren – erzielte Marco Lenart.

Beim 0:8 hatten die Nachwuchskicker, die für die Anzeigetafel zuständig waren, bereits keine Lust mehr weiterzumachen. Trotz der hohen Niederlage gab es viel Beifall für beide Seiten. Es war für viele Fußballanhänger schön, ehemalige Clubspieler live mit Trainer Dieter Nüssing, ebenfalls ein ehemaliger Clubprofi, erleben zu dürfen. Moderator Harry Gugel spielte Club-Songs ein und sorgte für Stimmung wie im großen Stadion.

Rund 15 bis 20 Spiele absolviert die Promielf laut Dieter Nüssing. Bei der Eintracht in Allersberg fühlte sie sich sichtlich wohl und feierte das Jubiläum kräftig mit.

Es spielten beim SV Eintracht: Martin Schlierf, Markus Griessemer, Martin Grummich, Ingo Mittermüller, Jürgen Dirsch, Reinhard Sturm, Georg Decker, Thomas Eibner, Marco Lenart, Thomas Federer und Ali Misirli. Ersatzspieler: Norbert Deppner, Markus Kierdorf, Stefan Strobel, Michael Urban, Karl-Heinz Lasnik, Frank Mierlein.

FCN: Klaus Mösle, Thomas Brunner, Helmut Rahner, Thomas Seitz, Bernd Müller, Bernd Studtrucker, Horst Mayerhofer, Boban Ristorsky, Sascha Ciric, Dirk Ossenbach, Herbert Heidenreich. Ersatzspieler waren Bernhard Bergmann, David Bieringer, Lothar Güßregen, Heinz Pöllet.