Karlshuld (DK) Die Karlshulder SPD geht mit frischem Wind in die anstehenden Wahlen: Die 23-jährige Sarah Litter ist seit Dienstagabend neue Vorsitzende des Ortsvereins. Ihr zur Seite steht Horst Stelzer (66) als Stellvertreter. Litter folgt auf Armin Adolf, der nach gut zwei Jahren an der Spitze zurückgetreten ist.
Ein Name ist für die außerordentliche Mitgliederversammlung der Karlshulder Sozialdemokraten entscheidend gewesen: Wolfgang Tarnick. Da der Gemeinderat und bisherige stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins eine eigene Wählergruppierung mit dem Namen "Die unabhängigen Karlshulder" gegründet hat, war die Neubesetzung des Vize-Postens nötig geworden. "Wir befinden uns nun in einer äußerst schwierigen Situation", machte Anton Krammer den Mitgliedern deutlich, ohne allerdings Kritik an Tarnick zu üben. Der Kreisrat übernahm als Kassier die Aufgabe, die Versammlung zu leiten. Denn Gemeinderat Armin Adolf, der im Dezember 2016 die Leitung des Ortsverbands übernommen hatte, war nicht mehr anwesend - und schon gar nicht mehr im Amt. Nach den Querelen rund um Tarnicks Wechsel hat er den Vorsitz niedergelegt. "Ich kann mich nicht erinnert, dass es jemals so dramatisch bei uns ausgesehen hat", verkündete Krammer.
Umso erfreuter zeigte er sich, mit Sarah Litter eine neue Führungsfigur präsentieren zu können. Erst seit Dezember ist die angehende Erzieherin Parteimitglied. Das SPD-Gen scheint ihr jedoch schon in die Wiege gelegt zu sein. Denn Litters Großvater, Ex-Gemeinderat, Adam Blöckl zählt zu den Urgesteinen der Partei in Karlshuld. "Ich will die Möglichkeit nutzen, die Menschen wieder für die SPD zu begeistern", erklärte die junge Frau, nachem sie die zwölf anwesenden Mitglieder einstimmig zu ihrer neuen Vorsitzenden gewählt hatten. Erste Gespräche hat Litter bereits geführt. Ihr Ziel für die kommenden Monate ist nun, eine attraktive Liste für die Gemeinderatswahl zusammenzustellen, auf der sich neben den erfahrenen Akteuren der Karlshulder SPD auch junge Leute finden.
Das die Sozialdemokraten in Karlshuld einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen wollen, ist mehr oder weniger ebenfalls schon beschlossene Sache. "Eine bessere Chance als jetzt gibt es so schnell nicht mehr", erklärte der frühere Ortsvorsitzende Ludwig Schraml, der sich damit auf das Ausscheiden des langjährigen Bürgermeisters Karl Seitle (FW) bezog. Dieser Einschätzung stimmten die Mitglieder zu. Da sich mit Wolfgang Tarnick von der DU und womöglich mit Vize-Bürgermeister Michael Lederer bei den Freien Wählern mindestens bereits zwei Männer als Kandidaten abzeichnen, wäre aus Sicht von Anton Krammer eine Frau die perfekte Lösung für die SPD. Für die neue Vorsitzende käme dieser Schritt allerdings zu früh, wie Litter betonte.
Stefan Janda
