Hagenhill (kbf) Fast sechs Jahre haben die Mitglieder der Pfarrgemeinde in Hagenhill auf die Fertigstellung der Innen- und Außenrenovierung der Kirche gewartet. Mittlerweile sind die Arbeiten abgeschlossen – Grund genug für ein großes Pfarrfest. Das steigt an diesem Sonntag.
Besonders im Inneren ist die den Apostelfürsten Petrus und Paulus geweihte Pfarrkirche ein wahres Schmuckstück geworden, freuen sich die Pfarrmitglieder. Lichtdurchflutet, mit einem cremefarbenen Anstrich, erhält das Kirchenschiff eine besondere Note. Unter Pfarrer Hannes Lorenz und der damaligen Kirchenverwaltung wurden im Jahr 2002 die ersten Planungen angestellt und schließlich das Ingenieurbüro Siegmüller aus Regensburg mit der Renovierung beauftragt.
2003 ging es mit der aufwendigen Kirchturmsanierung los. Die Risse im Mauerwerk wurden mit einem Spezialverfahren verpresst und auch der Innenputz saniert. Das Kirchturmgebälk wurde vollständig erneuert und bekam ein neues Kupferdach. Auch das alte Kirchturmkreuz wurde durch ein neues ersetzt. Der Turm bekam außerdem eine neue Treppenanlage. Der eiserne Glockenstuhl wurde durch einen hölzernen aus Spessarteiche ausgetauscht. Die Kosten alleine dafür beliefen sich auf 322 000 Euro.
2004 wurde die Außenrenovierung in Angriff genommen, die 179 000 Euro kostete. Im darauf folgenden Jahr begannen die Arbeiten am Kirchenvorplatz. Der Kircheneingang wurde mit massiven Treppen gestaltet und der Zugang erhielt ein neues Granitpflaster. Die Kosten dafür beliefen sich auf 28 600 Euro.
2006 und 2007 stand die Renovierung still. Grund dafür waren fehlende Finanzmittel, da die Diözese Regensburg nur alle 20 Jahre einen Zuschuss zur Renovierung eines Gotteshauses gewährt. Die Hagenhiller Kirche war zuletzt aber 1988 saniert worden. Im Jahr 2007 begannen unter Pfarrer Josef Drexler zumindest die Planungen für die Innenrenovierung. Die neu gewählte Kirchenverwaltung beauftragte den Architekten Georg Humpl mit der Ausführung. Im Mai 2008 wurde dann die stiftungsamtliche Genehmigung der Diözese Regensburg zum Beginn der Innenrenovierungsarbeiten erteilt.
Zahlreiche Helfer
Nachdem sich viele freiwillige Helfer beim Ausräumen der Kirche beteiligten, war das Gotteshaus in ein paar Tagen leer. Das Kreuz und die Heiligen-Figuren wurden einem Restaurator übergeben, die Kirchenbänke wurden bei Josef Euringer zwischengelagert und später von der Schreinerei Michael Petz hergerichtet. Endlich konnten die Handwerker im Juni mit den Renovierungsarbeiten im Inneren der Hagenhiller Kirche beginnen.
Zunächst wurde im Altarraum das Pflaster ausgebaut, bis zur Muttererde ausgegraben und der Boden mit Schotter trockengelegt. Auch das gesamte Pflaster im Kirchenschiff wurde herausgerissen und der schadhafte Putz an den Seitenwänden erneuert. Da der alte Beichtstuhl morsch war wurde ein neuer in Auftrag gegeben. Die Heizungshauptleitung und die Heizungsrohre in den Kirchenstühlen wurde erneuert. Auch der Holzboden beim Kirchengestühl wurde fachmännisch erneuert.
Die Emporendecke, die mit Holz verkleidet war, wurde wegen der größeren Helligkeit durch Rigipsplatten ersetzt. Der gesamte Altarraum, sowie die Haupt- und Nebengänge im Kirchenschiff wurden mit Juramarmor – Verlegart "Rosenspitz" – ausgelegt. An der Eingangstüre der Kirche ist aus Sicherheitsglas ein Windfang installiert worden. Die Treppe zur Empore erhielt eine neue Verkleidung mit Handlauf.
Sieben Monate waren vonnöten, bis schließlich am 24. Dezember in der neu renovierten Hagenhiller Pfarrkirche zum ersten mal ein Gottesdienst gefeiert werden konnte. Die Gesamtkosten der Innen- und Außenrenovierung beliefen sich auf 798 000 Euro.
Fotoausstellung
Der Abschluss der Innen- und Außenrenovierung wird am kommenden Sonntag mit einem Pfarrfest begangen. Neben den 40 Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft, sowie die ausführenden Handwerker sind besonders die Pfarrangehörigen aus Hagenhill, Schwabstetten und Grashausen eingeladen.
Um 10 Uhr ist Gottesdienst in der neu renovierten Hagenhiller Pfarrkirche. Im Anschluss marschiert der Festzug angeführt von der Blaskapelle Schwabstetten unter der Leitung von Sebastian Eberl zum örtlichen Feuerwehrhaus, wo für die zahlreichenden Gäste ein Zelt aufgestellt ist. Um 12 Uhr gibt es ein gemeinsames Mittagessen.
Für 14 Uhr organisiert die katholische Landjugend Kinderspiele. Ebenso bietet der Frauenbund Kaffee und Kuchen an. Den ganzen Nachmittag kann der Kirchturm bis zu den Glocken bestiegen werden. Vom 28 Meter hohen Kirchturm bietet sich ein beeindruckenden Ausblick über Hagenhill.
Ab 16 Uhr gibt es vom Grillmeister Michael Kudernatsch Spezialitäten vom Rost. Pfarrausschussmitglied Josef Angerer hat im Pfarrheim über 80 großformatige Fotos von der Innen- und Außenrenovierung der Hagenhiller Pfarrkirche ausgestellt, die den ganzen Tag über besichtigt werden können.
