Altmannstein
Sanierung in ganz anderer Dimension

Marktrat besichtigt in Burghausen die längste Burganlage der Welt

19.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Die Burghausener Burg hat sich der Altmannsteiner Marktrat – dieses Mal in großer Besetzung – als Ziel seiner diesjährigen Informationsfahrt gewählt. Die dort laufenden Arbeiten interessierten die Gemeindevertreter angesichts der geplanten Sanierung des Altmannsteiner Burggemäuers ganz besonders. - Foto: bid

Altmannstein (bid) Das malerische Burghausen an der Salzach hat der Marktgemeinderat Altmannstein besucht. Im Mittelpunkt der Informationsfahrt stand die große Burganlage, die derzeit saniert wird – ein Vorgeschmack auf die geplanten Arbeiten an der Altmannsteiner Burg.

Alle sechs Jahre findet die Informationsfahrt des Altmannsteiner Marktrats in erweiterter Besetzung statt. Denn auch die Ende April ausgeschiedenen Ratsmitglieder und Ortssprecher waren bei der Fahrt nach Burghausen dabei. „Das hat schon Tradition und wird auch heuer so beibehalten“, sagte Bürgermeister Norbert Hummel (CSU), der als Reiseleiter fungierte. Und wie in jedem Jahr fuhren auch die Partner der Markträte wieder mit. Trotz des Dauerregens an diesem Tag ließ sich niemand von der Teilnahme abhalten.

Bei der Ankunft in Burghausen gab es zunächst eine Stärkung an historischer Stätte im Klostergasthof Raitenhaslach. Dort war einst das älteste Zisterzienserkloster Oberbayerns, das in der Zeit der Säkularisation, im Jahr 1803, aufgelöst wurde. Die Altmannsteiner beeindruckte die über 800 Jahre alte Klosterkirche. Besonders sehenswert waren die Altäre, die Fresken und der Kreuzgang mit den Grabplatten der Wittelsbacher.

Bei der anschließenden Führung durch die historische Altstadt von Burghausen sahen die Markträte eine Vielzahl von markanten Gebäuden, darunter das ehemalige kurfürstliche Regierungsgebäude. Im Stadtkern herrschte fast schon südländisches Flair.

Dort wie auch später auf der Burganlage teilte sich die große Gruppe auf und war mit jeweils einer Führerin unterwegs. Durch sämtliche sechs Burghöfe gingen die Besucher aus der Marktgemeinde und erfuhren dabei viel über deren Funktionen und die der einzelnen Türme und Gebäude. Die Beschreibungen waren so fesselnd, dass der Regen, der während der ganzen Zeit auf die Schirme prasselte, kaum jemanden störte.

Burghausen wirbt damit, die mit über 1000 Metern längste Burganlage der Welt zu haben. Zurzeit laufen dort zahlreiche teure Sanierungen, welche die Altmannsteiner angesichts der eigenen maroden Burggemäuer besonders interessierten. Im Umfang vergleichbar sind die Arbeiten allerdings in beiden Orten nicht. Alleine die Wiederherstellung dreier historischer Holzbrücken soll rund drei Millionen Euro kosten. Die Markträte dürften dabei an die Sitzung Ende Juli gedacht haben, als die notwendigen Sanierungsarbeiten auf der Altmannsteiner Burg – vorrangig am Bergfried – aufgelistet wurden.

Träger der Maßnahme in Burghausen ist die Bayerische Schlösserverwaltung. Alle Teilnehmer der Fahrt waren sich einig, dass der Erhalt einer solchen geschichtsträchtigen Anlage unbedingt notwendig ist.

Der Rundgang endete im inneren Schlosshof, wo die ganze Gruppe sich an einem überdachten Treppenaufgang – geschützt vor dem Regen – fotografieren ließ. Die Treppe führt zur Dürnitz, einem zweischiffigen, spätgotischen Ess- und Aufenthaltsraum. Angesichts des kalten Wetters kam bei der anschließenden Besichtigung des Brennstüberls der burgeigenen Brennerei ein Gläschen „Geistreich“ gerade recht.

Von der Informationsfahrt kamen die Ratsmitglieder mit vielen neuen Eindrücken nach Altmannstein zurück. Der Gemeindesäckel wurde dabei wenig belastet, denn für Essen und Getränke zahlten die Teilnehmer selbst. Einige waren so begeistert vom diesjährigen Ziel, dass sie zu einer weiteren detaillierten Besichtigung noch einmal nach Burghausen fahren wollen.