Neuburg
Sanierung des Hallenbades für 3,5 Millionen Euro?

Gutachter sieht jede Menge Modernisierungsbedarf Oberbürgermeister Bernhard Gmehling nicht begeistert

20.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Im Freibad am Brandl boomt es langsam. Mittlerweile sind 30 000 Besucher gekommen, am Wochenende wartet eine "Zumbaparty". - Foto: r

Neuburg (r) Muss das Neuburger Hallenbad für 3,5 Millionen Euro saniert werden? Dieses Thema stellt ein Gutachter der Firma GMF in den Raum, den die Stadtwerke beauftragt haben. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling reagiert allergisch auf den Experten-Vorschlag.

Neuburg (r) Muss das Neuburger Hallenbad für 3,5 Millionen Euro saniert werden? Dieses Thema stellt ein Gutachter der Firma GMF in den Raum, den die Stadtwerke beauftragt haben. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling reagiert allergisch auf den Experten-Vorschlag.

Der Bedarf an Nachbesserungen im Parkbad sei allen bekannt, so der OB, und der Betreiber arbeite Zug um Zug daran. Seit Jahren werde in der Sommerpause am Unterhalt gearbeitet. In die Statik haben die Stadtwerke bereits Millionen Euro investiert. Dass der Boden des über 40 Jahre alten Bades nicht mehr ideal ist, weiß der Betreiber. Die Rutschröhre bezeichnet der Gutachter als "nicht mehr zeitgemäß".

Seinen Vorschlag, das Parkbad 2017 parallel zum Bau des Parkhauses grundlegend zu sanieren, lehnt Oberbürgermeister Bernhard Gmehling ab: "Ich weigere mich, Millionen in das Hallenbad zu stecken mit der Folge, dass dann die Eintrittspreise erhöht werden." Das gute Preis-Leistungsverhältnis sei eine Stärke des Neuburger Parkbades. Bis zu 180 000 Besucher kommen jede Saison aus der Region.

Die Stadtwerkeleitung hat das Thema im Werkausschuss nichtöffentlich behandeln lassen. Dessen Mitglieder zeigten durchaus Neigung, dem Hallenbad ein zeitgemäßes Format zu verpassen - allerdings bereiten die hohen Ausgaben Kopfzerbrechen. Einen Beschluss gibt es noch nicht, das Thema wird erneut auf die Tagesordnung kommen.

"Früher oder später wird man etwas machen müssen, um ein freizeitorientiertes Bad anzubieten", findet Tobias Weishaupt, Leiter des Hallenbades. Die Bauzeit des Parkhauses würde "Synergieeffekte bieten". Mit Abschreibungen laufen für Frei- und Hallenbad jährlich zwei Millionen Euro Defizit auf. Um die Kosten zu decken, müssten die Stadtwerke eigentlich über zehn Euro Eintritt von jedem Besucher verlangen. Nur mit dem steuerlichen Querverbund - die Gewinne aus dem Energieverkauf werden mit den Verlusten gegengerechnet - vermag der Betreiber die Bäder mit günstigen Eintrittspreisen zu halten.

Da kommt der Schub im Brandlbad gerade recht: Nach zähem Start ist die Marke von 30 000 Besuchern erreicht worden, und der Hochsommer scheint endlich in Fahrt zu kommen. Am kommenden Samstag, 23. Juli, ist um 16 Uhr eine "Zumba-Party" im Wasser samt Cocktailbar angesetzt.