Eichstätt (buk) In welchem Verhältnis stehen die Theologie, insbesondere die Spiritualität, und die Psychotherapie zueinander, können sie sich gegenseitig befruchten? Diese Frage stellt sich ein Anfang Februar erschienener Sammelband, den Erwin Möde in der Reihe der „Eichstätter Studien“ im Friedrich-Pustet-Verlag Regensburg publizierte und der an einen weiteren Sammelband des Theologen aus dem vorigen Jahr anknüpft.
Nun will Möde unter dem dreigliedrigen Thema „Spiritualität – Introvision – Heilung“ den Lesern des Bandes „mehr anbieten als eine gegliederte Collage von Aufsätzen“. Er will die interdisziplinäre Thematik vertiefen und pointieren, der sich sein Lehrstuhl (Christliche Spiritualität und Homiletik) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt „seit nunmehr 17 Jahren konsequent widmet“, indem er nach „den praktischen Synergieeffekten“ von Spiritualität und Psychotherapie fragt. Diesem Band liegen die Vorträge einer Tagung zugrunde, die 2013 auf Schloss Klingenthal im Elsass stattfand.
Etwas kurios ist dabei die etwas schlampige Lektorierung des Bandes, auf dessen Cover in breiten Lettern die „Nummer 73“ der „Eichstätter Studien“ annonciert wird, die auf den ersten Seiten des Buches plötzlich zum „Band 74“ mutiert.
In seiner Einleitung befasst sich der Herausgeber zunächst mit der „Strukturdynamik“ der Tagung und skizziert ihr Konzept. Die 13 Beiträge des Bandes sind in drei Hauptkapitel gegliedert, der erste: „Christliches Spiritualitätsverständnis in Anwendung auf das Handlungsfeld der Heilung“ (Autoren sind der Innsbrucker Diözesanrichter Andreas Gröpl, Thomas Schnelzer, Leiter der Psychologischen Caritas-Beratungsstelle der Diözese Eichstätt für Eltern, Kinder und Jugendliche mit Sitz in Neumarkt, der Eichstätter Alttestamentler Burkhard Zapff und der ungarische Katechetik-Professor Istán Pákodzdi).
Im zweiten Hauptteil „Spiritualität im Dialog mit Introvision“ kommt Herausgeber Erwin Möde selbst zu Wort, die weiteren Beiträger sind die emeritierte Professorin für Pädagogische Psychologie Angelika C. Wagner aus Hamburg, die Kölner Sozialpsychologin Renate Kosuch, die Hamburger Psychologin Sonja Löser, der Gießener Meditationsforscher Ulrich Ott und Giovanni Maio, der in Freiburg Ethik und Geschichte der Medizin lehrt.
Schließlich bringt der dritte Teil „Formen von Heilung in der Rückbindung zur Spiritualität“ drei Beiträge zu diesem Aspekt von dem Lübecker Psychiater Klaus Junghanns, dem Eichstätter Privatdozenten (und Pfarrer von Enkering, Kinding und Haunstetten) Artur Zuk und dem Warschauer Psychologen Janusz Surzykiewicz.
Erwin Möde (Herausgeber): Spiritualität – Introvision – Heilung. Friedrich-Pustet-Verlag Regensburg 2015 (Reihe Eichstätter Studien Bd. 73), 240 Seiten, Preis 34,95 Euro.
