Riedenburg
Salz geht zur Neige

04.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:17 Uhr

Im Riedenburger Bauhof sieht es aktuell mau aus: Lediglich noch etwa 100 Tonnen Streusalz lagern in der Halle – der strenge Winter fordert seinen Tribut. - Foto: Janda

Riedenburg (sja) Kein Salz in Sicht: Der bundesweite Engpass auf dem Streusalzmarkt treibt auch den Verantwortlichen in Riedenburg Sorgenfalten auf die Stirn. Noch liegt allerdings ein kleiner Rest in der Halle des Riedenburger Bauhofs. "Zirka 100 Tonnen", schätzt Walter Schattat, der Chef des städtischen Bauamts.

Eine Menge, die nach den heftigen Schneefällen am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag deutlich geschrumpft ist. "Wir waren natürlich kräftig im Einsatz", bestätigte Schattat gestern. "Jetzt haben wir die Lage aber im Griff."

Weil sich schon seit Tagen abzeichnet, dass Riedenburg nicht mit Nachschub rechnen darf, hätten die Bauhofmitarbeiter auf ihren täglichen Runden längst einen Gang zurückgeschaltet. "Wir streuen sparsamer", berichtet Schattat, "viel sparsamer." So weit wie der Kreisbauhof Eichstätt, der sein Streusalz inzwischen mit Rollsplitt streckt (wir berichteten), sind die Riedenburger bisher allerdings nicht gegangen. Splitt sei zwar an einigen Stellen bereits im Einsatz, erklärt Schattat. Allerdings wohl nicht mehr lange: "Der geht uns auch schon langsam aus", so der Stadttechniker.

Um den Winterdienst nun zumindest auf den Hauptverkehrsstraßen garantieren zu können, werde dort, wo keine akute Gefahr besteht, gar nicht mehr gestreut, sagt der Bauamtschef. Dazu zählen unter anderem auch Nebenstraßen. "Dass wir da nicht mehr salzen, ist klar", so Bauhofleiter Karl Schlagbauer.

Neues Streugut bekommt die Stadt wohl frühestens übernächste Woche, wie Schattat erklärt. Bei einem Telefongespräch mit der Zuliefererfirma habe er erfahren, dass Kommunen derzeit so gut wie keine Chance auf Nachschub haben. "Nur noch die Stellen, die Autobahnen, Bundes- und Staatsstraßen streuen bekommen etwas", weiß er.

In den Hallen des Kreisbauhofs lagern unterdessen einige frische Tonnen Salz. "Wir stehen aktuell bei 300 Tonnen", erklärt Heinz Müller, der Pressesprecher des Landratsamtes Kelheim. Diese Woche seien zwei Lieferungen eingetroffen, die nun für etwas Entspannung sorgten. "Damit müssten wir über die Runden kommen", meint er.

Den Riedenburgern nützt das freilich wenig. Schattat und Schlagbauer hoffen jetzt, dass der Winter sein Pulver verschossen hat. Ansonsten könnte die Situation noch richtig brenzlig werden.