Courbevoie
Saint Gobain verkauft deutschen Baufachhandel

26.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:09 Uhr

Courbevoie (DK/dpa/AFP) Der französische Baustoffkonzern Saint-Gobain will sich von seinem deutschen Baufachhandel trennen.

Ein Verkaufsprozess für das Geschäft, zu dem unter anderem der Baustoffhändler Raab Karcher und der Fliesenspezialist Keramundo gehören, sei eingeleitet worden, teilte das Unternehmen gestern in Courbevoie mit. Der Bereich mit 220 Niederlassungen, der als Saint Gobain Building Distribution Deutschland GmbH firmiert, kam im vergangenen Jahr mit rund 5000 Beschäftigten auf einen Jahresumsatz von rund 1,9 Milliarden Euro.

Für die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten ändere sich zunächst nichts, erklärte das Management der in Offenbach ansässigen Sparte in einer eigenen Mitteilung. Das Tagesgeschäft laufe unverändert weiter.

Saint-Gobain hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2019 Geschäfte mit einem Gesamtumsatz von mindestens drei Milliarden Euro zu veräußern. Ebenfalls zum Verkauf gestellt wird das deutlich kleinere Geschäft mit Siliciumkarbid. Bereits vor einigen Tagen hatte der Konzern erklärt, einige Geschäfte in China zu verkaufen. Der Konzern setzt weltweit mehr als 40 Milliarden Euro um und hat mehr als 179000 Mitarbeiter. In Deutschland betrug der Umsatz nach Firmenangaben 2015 rund vier Milliarden Euro; die Zahl der Mitarbeiter lag bei 14500.

Außerdem kündigte Saint-Gobain einen weitreichenden Umbau an. Die Organisation soll erheblich vereinfacht werden, wie Konzernchef Pierre-Andre de Chalendar erklärte. Künftig soll es nur noch fünf Bereiche geben, Zwischenebenen werden herausgenommen. Damit erhofft sich der Konzern eine höhere Wettbewerbsfähigkeit, schnellere Entscheidungen und die Hebung von Synergien.

So will Saint-Gobain zusätzlich 250 Millionen Euro sparen. Zudem soll die Profitabilität durch die schlankere Struktur bis 2021 deutlich verbessert werden. Dabei wird es dem Konzernchef zufolge auch zum Abbau von Arbeitsplätzen kommen. Ein "signifikanter" Anteil von Stellen soll wegfallen.