Brunnen
Sagen Sie mal, Herr Wagner . . .

Schulden, Bauvorhaben, Bahnhaltepunkt: Brunnens Bürgermeister stand seinen Gemeindebürgern Rede und Antwort

02.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:52 Uhr

Wissensdurstige Bürger: Wie hier in Brunnen musste Bürgermeister Thomas Wagner (stehend l.) auch einen Tag später in Hohenried zahlreiche Fragen zu den Zahlen der Gemeinde und zu den Bauvorhaben beantworten. - Foto: Preckel

Brunnen/Hohenried (SZ) Keinen leichten Stand hatte Bürgermeister Thomas Wagner bei den Diskussionsrunden der Bürgerversammlungen in Brunnen und Hohenried. Zahlreiche Fragen prasselten auf den Rathauschef ein, dessen Gemeinde mit 920 Euro pro Kopf eine relativ hohe Verschuldung aufweist.

Rund 80 Bürger wollten am Mittwoch in Brunnen und rund 40 Bürger tags drauf in Hohenried mehr zum derzeitigen Schuldenstand wissen. Die Verschuldung der 1172 Einwohner zählenden Gemeinde dürfte sich bei den anstehenden Vorhaben sogar noch erhöhen. Wagner zählte die Pläne auf: Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos für die Wehr aus Hohenried, Bau einer Kinderkrippe in Brunnen, Errichtung eines Dorfplatzes in Brunnen, Erschließung des Baugebietes Drahtschneider II in Brunnen, Fertigstellung des Baugebietes Am Anger II in Hohenried, der Dauerbrenner Bau einer P+R-Anlage für den Bahnhaltepunkt in Brunnen und Bau der anstehenden Abwasserleitung von Hohenried, Niederarnbach und Brunnen zur Zentralkläranlage nach Schrobenhausen. Eine Menge Vorhaben also, über die sich der Gemeinderat seit Monaten schon die Köpfe heiß redet.

Die Bauvorhaben standen auch im Mittelpunkt der Diskussion. "Gibt es Zahlen, was der Kanal pro Haushalt kostet", wollte ein Bürger in Brunnen wissen. Wagner wollte dazu noch keine Summe nennen. Insgesamt stünden jedoch rund drei Millionen Euro Investitionen im Raum, informierte der Bürgermeister und sagte: "Verdammt viel Geld, und wohl auch für viele Bürger nicht so einfach." Zunächst gelte es, so Wagner weiter, die Ortschaften Brunnen und Hohenried an den Kanal nach Schrobenhausen anzuschließen, da die Kläranlage in Niederarnbach noch eine abwasserrechtliche Genehmigung bis zum Jahr 2032 besitze.

Mit rund 1,7 Millionen Euro ist der Bau der neuen zwei-gruppigen Kinderkrippe in Brunnen veranschlagt. "Wir brauchen diese Krippe", sagte der Bürgermeister. Mit dem Bau soll im Frühjahr begonnen werden. Dauerbrenner ist auch der Bahnhaltepunkt in Brunnen, der nun endlich Ende des Jahres 2018 Wirklichkeit werden soll. "Die Gemeinde baut dafür die P+R-Anlage, die uns rund 300 000 Euro kosten wird", klärte der Bürgermeister auf. Großes Thema in Hohenried war auch die Straßenausbaubeitragssatzung. Fritz Weigert überreichte dem Bürgermeister einen Antrag zur Abschaffung dieser Satzung. "Wir werden dies in der Gemeinde nicht lösen können", sagte Wagner mit Verweis auf die Gesetzeslage.

Viele weitere Fragen bestimmten die Abende. So wird sich der Gemeinderat in einer seiner kommenden Sitzung unter anderem über bessere Lesbarkeit des Gemeindeblattes, über Ortsschildversetzungen und Wegeausbesserungen unterhalten müssen.