Der seit September 2018 im Nordatlantik verschollene Sänger und Schauspieler Daniel Küblböck ist offiziell für tot erklärt worden.
Den Antrag hatte Küblböcks ehemalige Assistentin Silke Lerch gestellt - nicht seine Familie. Die wollte diese traurige Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, wie sein Vater Günther Küblböck, der in Salzweg (Lkr. Passau) lebt, gestern auf Anfrage betonte. "Das wollten wir noch nicht so haben. Aber das Gericht hat entschieden." Die Todeserklärung geht aus einer amtlichen Anzeige des Amtsgerichts Passau hervor.
Wie berichtet, lief das Verfahren seit Ende August. Daniel Küblböck, der 2002 durch die erste Staffel der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" bundesweit bekannt geworden war, war am 9. September 2018 vor der Küste Kanadas über Bord des Kreuzfahrtschiffes AIDAluna gegangen. Die Ermittler gehen von einem Suizid aus.
Vater sprach von "unbedachter Tat im verwirrten Zustand"
Vater Günther Küblböck äußerte im vergangenen Jahr im Gespräch jedoch die Vermutung, dass es sich um eine "unbedachte Tat in verwirrtem Zustand" gehandelt haben könnte, deren fatalen Folgen seinem Sohn nicht klar gewesen seien.
In der Anzeige des Amtsgerichts Passau ist der 9. September 2018, 8.55 Uhr (Ortszeit), als Zeitpunkt des Todes genannt. Beschwerde gegen diesen Beschluss könne binnen eines Monats eingereicht werden, heißt es darin.
Widerspruch gegen den Antrag von Ex-Assistentin Silke Lerch hätte die Familie nur dann einlegen können, erklärte Günther Küblböck, wenn sie Beweise hätte vorlegen können, dass Daniel noch lebt. Kontakt mit Lerch, deren Beweggründe für die Antragstellung nicht bekannt sind, habe er in der Zwischenzeit nicht aufgenommen, sagte der Vater und gab zu bedenken: "Es ist schwierig abzuschließen, wenn man einen Menschen nicht findet."
Isabel Metzger
