Langenfeld (DK
Sachwalter übernimmt Aufsicht bei Strauss

Warenhauskette erhält Zeit bis Ende März für den Sanierungsplan – Imagewandel durch neues Ladenkonzept

31.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:08 Uhr

Langenfeld (DK) Die in finanzielle Schieflage geratene Warenhauskette Strauss Innovation muss bis Ende März bei Gericht einen Sanierungsplan vorlegen. Ziel sei die Fortführung des Unternehmens, sagte ein Strauss-Sprecher am Freitag in Langenfeld.

Alle Filialen blieben zunächst geöffnet. Strauss Innovation hat auch ein Geschäft in Ingolstadt.

An dem Sanierungsplan sollen neben der aktuellen Geschäftsführung auch Vertreter der Gläubiger und der Arbeitnehmer mitarbeiten. Zum sogenannten Sachwalter wurde vom Amtsgericht Düsseldorf der Kölner Rechtsanwalt Andreas Ringstmeier bestellt. Das Unternehmen hatte am Donnerstag die Eröffnung eines sogenannten Schutzschirmverfahrens beantragt.

Die Ladenkette mit bundesweit 96 Filialen und rund 1400 Beschäftigten hatte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr „signifikante Verluste“ erwirtschaftet. Ein Abbau von Arbeitsplätzen und auch die Schließung von Filialen wurden nicht ausgeschlossen.

Strauss Innovation wurde 1902 als Kaufhaus für Kurz-, Weiß- und Wollwaren von den Eheleuten Maria und Heinrich Strauss in Düsseldorf gegründet. Von den bundesweit 96 Filialen ist knapp die Hälfte in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen bietet mittlerweile ein auf Jahreszeiten und aktuelle Trends ausgerichtetes Sortiment aus Modeartikeln, Haushaltswaren, Lebensmitteln und Möbeln an.

Nach dem Rückzug der Gründerfamilie folgte der Einstieg von Finanzinvestoren. Seit 2012 ist Strauss in der Hand von Sun European Partners. Mit einem neuen Ladenkonzept soll die Kette das Image des unübersichtlichen „Gemischtwarenladens“ ablegen. In Berlin, Leipzig und Bergisch-Gladbach wurde das Konzept mit klar abgetrennten Produktbereichen bereits umgesetzt. Nun wurde jedoch das Geld knapp.