Dietfurt
Sachlicher Vortrag

Peter Bauch referiert über die derzeitige Asylproblematik

03.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:36 Uhr

Um Sachlichkeit bemüht: Referent Peter Bauch bei seinem Vortrag. - Foto: Stephan

Dietfurt (rfs) Bei einem Vortragsabend in Dietfurt ist das zentrale Thema die aktuelle Asylproblematik gewesen. Der CSU-Vorsitzende Christian Linz begrüßte hierzu als Referenten den wissenschaftlichen Mitarbeiter des Deutschen Bundestages, Peter Bauch.

Vor den sehr zahlreich erschienenen Zuhörern versuchte dieser mit nachdenklichen Worten und mit vielen Hintergrundinformationen, die gegenwärtige Situation darzustellen.

„Wir haben in Europa die Grenzen weggenommen und wollten die sogenannten Außengrenzen kontrollieren. Das funktioniert zu normalen Zeiten, jedoch nicht in Notsituationen“, betonte der Referent. Alle europäischen Gesetze seien für „normale“ Zeiten ausgelegt, jedoch habe niemand mit einer solchen Notsituation rechnen können. In Europa gelte der Grundsatz „Keine Gewalt gegen Flüchtlinge“. „Das heißt dann auch, dass es keine Grenzzäune und sonstige Abschottung geben kann oder darf“, so Bauch.

Viele von den Menschen, die nach Deutschland kommen, seien bereits auf ihrer zweiten Flucht, erklärte Bauch weiter. Sie lebten jahrelang in Lagern und würden nun keinen anderen Ausweg mehr als den Weg nach Europa sehen. „Wenn wir denen, die Hilfe brauchen, gerecht werden wollen, müssen wir aber auch dafür sorgen, gegenüber denen, die nicht bleiben dürfen, das auch klar zum Ausdruck zu bringen“, machte der Referent deutlich.

Der Politik bescheinigte Bauch trotz mancher Unzulänglichkeiten, die Probleme gut zu bewältigen. Als Hesse wollte der Redner gerade den Bayern ein großes Kompliment bei der Bewältigung dieser nicht alltäglichen Herausforderung machen.

„Was sollte man tun“, fragte sich Bauch und versuchte auch, darauf eine Antwort zu geben. „Wir sollten uns auf einen längeren Zeitraum einer großen Zuwanderung einstellen, denn vor der Mittelmehrküste in Nordafrika warten mehr als 200 000 Menschen auf die Überfahrt nach Europa.“ Auch der Konflikt in den Kriegsgebieten Syrien, Irak oder Afghanistan werde, trotz Verhandlungsansätzen, nicht so schnell gelöst werden können. Unter der Verantwortung der Europäischen Gemeinschaft stehende Auffanglager an den Außengrenzen seien zwingend erforderlich, um dann einen geordneten Weitertransport in die Aufnahmeländer zu erreichen. Der unwürdige Marsch oder Transport von Grenze zu Grenze müsse ein Ende haben, betonte der Referent. Große oder schnelle Lösungen werde es nicht geben, dennoch lohne es sich, beharrlich alle Möglichkeiten zu ergreifen, um den Frieden in den betroffenen Regionen wieder herzustellen.

„Schutzbedürftigkeit ist das Prinzip, das in Europa, vor allem bei uns in Deutschland gilt und auch in der Zukunft gelten wird“, meinte Bauch zum Schluss seiner Ausführungen. Bei den Zuhörern stießen seine Worte auf große Zustimmung. Vor allem die sachliche Darstellung der Information nahmen die Anwesenden positiv zur Kenntnis. Kritisiert wurde von einigen Zuhörern die aus deren Sicht in manchen Bereichen unredliche Darstellung im Fernsehen, die versuche, Politiker gegeneinander auszuspielen.