Eichstätt
"Sabine" legt reihenweise Bäume um

Eichstätter Kreiseinsatzzentrale registriert mehr als 100 Feuerwehreinsätze bis in den Nachmittag hinein

10.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:30 Uhr
Baum im Weg: Quer durch den Landkreis Eichstätt mussten Feuerwehren ausrücken, um auf die Straße gestürzte Bäume zu entfernen. −Foto: Feuerwehr Denkendorf

Eichstätt - Sturmtief "Sabine" hat den Feuerwehren im Landkreis Eichstätt nicht nur eine schlaflose Nacht, sondern auch noch einen anstrengenden Vormittag beschert.

Doch die Rettungskräfte waren gut vorbereitet, sodass sämtliche Einsätze weitgehend problemlos erledigt wurden. Verletzt wurde niemand. Bewährt hat sich wieder die Einrichtung einer Kreiseinsatzzentrale im Kreisbauhof. Kreisbrandrat Martin Lackner, Markus Hanrieder (Leiter Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung) und David Vogl (Fachbereichsleiter Katastrophenschutz im Landratsamt) haben in enger Abstimmung das Vorgehen koordiniert. "Wir hatten alles im Griff", lautet denn auch das erste Fazit von Kreisbrandrat Lackner am Vormittag nach einer einsatzreichen Nacht.

Die erste Alarmierung erfolgte bereits um 3 Uhr. Die Feuerwehr Pfahldorf musste einen Baum beseitigen, der auf die Fahrbahn gestürzt war. Dieser Einsatz war offenbar die Vorhut, danach blieb es eine gute Stunde lang ruhig. Um 4.12 Uhr entfernte die Feuerwehr Walting den nächsten umgestürzten Baum. Im Laufe der Zeit nahm die Schlagzahl immer weiter zu. Höhepunkt der Alarmierungswelle war zwischen 5 und 6 Uhr. Alleine in dieser Stunde rückten die Feuerwehren quer durch den Landkreis 15 Mal aus. Praktisch alle Einsätze betrafen umgestürzte Bäume, die auf der Straße lagen, zwei davon auf der Autobahn. In Hofstetten wurde zusätzlich noch ein Hausdach in Mitleidenschaft gezogen und in Eitensheim eine Strombrücke.

Bis in den Vormittag waren neun Straßen komplett gesperrt. Betroffen waren vor allem Stecken, die durch Waldstücke führen. "Die Gefährdung war hier einfach zu groß", sagt Lackner. Mit dem Nachlassen des Sturms wurden die Sperrungen wieder aufgehoben.

"Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren hat uns sehr geholfen", sagt David Vogl vom Landratsamt. Die Kreiseinsatzzentrale am Kreisbauhof wurde erstmals beim Sturm "Kyrill" im Jahr 2007 eingerichtet. "Damals haben wir die Notrufe noch per Fax erhalten und an die Wand gepinnt", erzählt Hanrieder. Mittlerweile ist der Raum gut ausgestattet mit mehreren Bildschirmen, die Wetterdaten werden in Echtzeit beobachtet.

Diese Kreiseinsatzzentrale stellt eine Unterstützung für die Leitstelle in Ingolstadt dar. Sie war ab 4 Uhr früh einsatzbereit und ab 6.30 Uhr "scharf geschaltet", wie es Vogl formuliert. Das heißt, Notrufe aus dem Landkreis Eichstätt, die bei der Leitstelle in Ingolstadt eingehen und nicht dringend sind, werden zur Bearbeitung an die Einsatzzentrale am Kreisbauhof weitergeleitet. Das entlastet die Leitstelle in Ingolstadt und sorgt dafür, dass die Informationen über die aktuelle Situation in der Einsatzzentrale zusammenlaufen.

In den Vormittagsstunden ließ das Sturmtief phasenweise nach, aber mit dem stellenweise einsetzenden Regen und den immer wieder auffrischenden Winden gab es für die Einsatzkräfte kaum eine Verschnaufpause. Erst um 14 Uhr wurde die Kreiseinsatzzentrale am Kreisbauhof aufgelöst und die Regie wieder vollständig an die Leitstelle in Ingolstadt übertragen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Lackner und Co. mehr als 100 Einsätze registriert, einige zogen sich in den Nachmittag hinein. "Glücklicherweise ist dabei kein großer Schaden entstanden", sagt Lackner. Er geht allerdings davon aus, dass sich die Lage am Abend noch einmal verschärfen könnte. "Wir rechnen dann mit einer weiteren Einsatzwelle", sagt er, auch wenn diese wohl nicht mehr die Qualität von Montagfrüh erreichen wird. Im Laufe des Abends sollen auch die letzten gesperrten Straßen geräumt und wieder freigegeben werden, damit am Dienstagfrüh die Schulbusse wieder problemlos fahren können.

DK

Markus Meßner