Ingolstadt
Runder Tisch für Katzenschutz

Tierheimleitung, Tierärzte, Tierschützer, Politik und Verwaltung ziehen an einem Strang

18.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:56 Uhr
Wollen helfen: Stadtrat und Tierschutzvereinsvorsitzender Karl Ettinger, Umweltreferent Rupert Ebner, Tierheimleiterin Katja Payer, Tierschützerin Carmen Danhauser, Tierärztin Angelika De Bruyne und Stadträtin Dorothea Soffner (v. l.). −Foto: privat

Ingolstadt - Wie hoch die Anzahl eingesammelter, meist schwer kranker Katzen und Kitten ist, wie weit die Brennpunkte über das ganze Stadtgebiet verteilt sind und auch welche massiven Kosten für den Steuerzahler entstehen - all das waren Themen, die jetzt im Büro des städtischen Umweltreferenten Rupert Ebner zur Sprache gekommen sind.

Abhilfe in Ingolstadt soll eine so genannte Katzenschutzverordnung bringen. Diese hat der Stadtrat im Dezember auf Antrag der UDI auf den Weg gebracht und mit Finanzmitteln ausgestattet.

Dass man sein Haustier kennzeichnen (Mikrochip) und registrieren lässt, sollte eigentlich Grundverständnis jedes Tierhalters sein, so die Meinung aller Gesprächsteilnehmer. Doch auch die Verantwortung dafür, dass eine Freigängerkatze nicht unkontrolliert Nachkommen erzeuge, sei eine Forderung, die von der Vorsitzenden der Tierfreunde Ingolstadt (TRI), Angelika Meyer-Kanthak, der Tierärztin Angelika de Bruyne, Tierschützerin Carmen Danhauser und der Tierheimleiterin Katja Payer - flankiert von Stadträtin Dorothea Soffner (UDI) und Stadtrat Karl Ettinger (FDP), dem Vorsitzenden des Tierschutzvereins - vertreten wird.

Das Tierheim kämpft immer wieder mit einer wahren Katzenflut, die kranken Tiere verursachen für Sandkastenkinder und -mütter erhebliche Gesundheitsrisiken und wechselnde Reviere und der große Radius der Tiere verhindern eine räumliche Begrenzung des Problems. Doch die besondere Rechtslage in Bayern mache es den Tierschützern und Finanzhütern etwas schwerer als in anderen Bundesländern, wo derartige Verordnungen seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit sind. Deshalb seien alle Akteure nun gefragt, mit einer entsprechenden Dokumentation ihre Hausaufgaben zu machen, um mit vereinten Kräften eine rechtssichere Verordnung auf die Beine zu stellen.

Wer sich mit den Fundtieren, denen teilweise die Augen aus dem Kopf faulen, deren Bäuche voller Würmer und Wunden voller Maden sind, befasst, dem wird klar, dass es nicht um das romantische freie Leben der Hauskatzen geht, sondern um ein massives Tierleid, das im Verborgenen im ganzen Stadtgebiet verteilt stattfindet, so die Diskussionsteilnehmer. Sie sind sich sicher, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, dass auch in Ingolstadt der Tierschutz dahingehend bald umgesetzt werden könne.

DK