Nach zwei Jahren Pause
"Rund ums Rad": Beliebte Veranstaltung kehrt in den Rother Stadtgarten zurück

Abgespecktes Rahmenprogramm

01.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:05 Uhr
Auch Mähroboter haben Räder - und sind somit bei der Veranstaltung am Samstag gut aufgehoben. −Foto: Tschapka

Roth - Darauf haben Liebhaber von Autos und allen anderen Dingen, die über Räder verfügen, lange warten müssen: "Rund ums Rad" ist wieder da, Nordbayerns größte Auto- und Zweiradschau ist nach zwei Jahren coronabedingter Pause endlich zurück in der Kreisstadt.

Oder besser gesagt, in ihrem grünen Vorzimmer, dem Stadtgarten.

Autos, Motorräder, Fahrräder, Nutzfahrzeuge Campingbusse. Von über 70 Ausstellern. Der Eintritt war wie immer frei, und Coronaauflagen gab es auch keine. Weder musste der Impfstatus nachgewiesen noch eine Maske getragen werden - alles war wie früher. Zumindest fast. Das Rahmenprogramm fiel bei dieser 15. "Rund ums Rad"-Auflage nämlich nicht so üppig aus wie in den Jahren zuvor. Zwar gab es auch heuer eine Bühne, auf der am Samstag unter anderem Roths Bürgermeister Andreas Buckreus und Landrat Herbert Eckstein (beide SPD) die große Autoshow eröffneten. Aber dann blieb sie weitgehend leer - von einem Auftritt des Rother Carneval Vereins einmal abgesehen.

Schiffe der Modellbauerbleiben im Heimathafen

Auch abseits der Bühne fiel das Programm eher spärlich aus: keine große Carrera-Bahn, auf der früher immer der "Große Preis von Roth" ausgetragen worden ist, keine Kunststücke von Motorcross-Fahrern und auch keine Modellbauschiffe des Nürnberger Modellbauclubs, die sonst immer auf dem Stadtgartenweiher ihre Bahnen zogen. Wer etwas Spaß haben wollte, dem blieb nur der Alkoholfahrt-Simulator des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Für die kleinen Gäste gab es ein Kinderkarussell und sogar eine Hüpfburg - diese Art von Vergnügen für Kinder, die man in den vergangenen zwei Jahre so gut wie nirgends gesehen hat.

Auch an der Automobilbranche ist Corona nicht spurlos vorbeigegangen. Nicht zuletzt unterbrochene Lieferketten und die Materialknappheit bereitet vielen Händlern große Sorgen - und so haben etliche Aussteller im Vorfeld abgesagt. Ausgebucht war "Rund ums Rad" heuer aber trotzdem. Um zu kompensieren, dass diesmal nicht nur die allerneuesten Neuheiten zu sehen waren, hat man der Touristikbranche mehr Raum gegeben. Und so gab es neben der "Freizeitmeile" des Landkreises auch jede Menge Mini-Vans und Campingbusse zu besichtigen.

"Ich wollte schon immer mal mit so einem Ding in den Urlaub fahren. Vielleicht klappt's ja und wir mieten uns heuer eines für den Sommerurlaub", sagte eine junge Mutter, die sich mit ihren zwei Kindern gerade in die Schlafkabine eines Wohnmobils gezwängt hatte. Nicht weit davon entfernt befanden sich auch die Stände vom Bayerischen Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk, der Verkehrs- und Wasserwacht sowie der Polizei, die sich diesmal schwerpunktmäßig mit Motorradfahren beschäftigte. Denn zunehmende Verkehrsunfälle und eine steigende Anzahl an Motorradzulassungen haben dazu geführt, dass das für die Ordnungshüter ein immer größeres Thema wird. Kein Thema bei den Bikern war diesmal der für Sonntag angekündigte Motorrad-Gottesdienst auf dem Rother Marktplatz - gewöhnlich einer der Höhepunkte bei "Rund ums Rad". Der war kurzfristig abgesagt worden.

Rotary Club bewirktviel Gutes mit Einnahmen

"Rund ums Rad" ist eine Erfindung des Rotary-Clubs Roth, geführt 2021/22 von Präsidentin Martina Scherbaum. Auch heuer waren die Rotarier federführend bei der Organisation und Durchführung vertreten, sie spenden den gesamten Gewinn gemeinnützigen Zwecken - sowohl auf lokaler Ebene, als auch für Projekte weltweit. Dazu gehören die Frühstücksbetreuung im Förderzentrum Roth (Schule am Stadtpark), die Challenge "Versuch's mal ohne Plastik" für alle vierten Klassen im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach, Schwimmkurse für Grundschulkinder, ein finanzieller Beitrag zur Errichtung eines inklusiven Tastmodells der Stadt Roth, die Unterstützung der weltweiten Aktion "End Polio now", und das Projekt TATI, ein landwirtschaftliches Ausbildungszentrum in Kenia. Spenden gingen auch an die Opfer der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz sowie an Geflüchtete aus der Ukraine durch die Unterstützung der Initiative "Roth hilft".

HK

Tobias Tschapka