Eichstätt
Rund um die Uhr im Einsatz

2014 stiegen beim Bayerischen Roten Kreuz Eichstätt die Notfälle, Krankenhaustransporte und die Überstunden

27.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Auch wenn der Arbeitsaufwand gestiegen ist, darf die Sicherheit nicht vernachlässigt werden. Deshalb kontrolliert Rettungsdienstleiter Reiner von Spannenberg (3. von links) mit seiner Mannschaft täglich die Einsatzfahrzeuge - Foto: BRK Kreisverband Eichstätt

Eichstätt (EK) Mehr Krankenhaustransporte, mehr Notfalleinsätze und 5400 Überstunden, die sich auf 54 Mitarbeiter verteilen: Der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Kreisverband Eichstätt, hatte 2014 um einiges mehr zu tun als im Vorjahr – und sucht dringend Verstärkung.

„Die demografische Entwicklung der Bevölkerung hat nun auch den Rettungsdienst und Krankentransport erreicht“, urteilt Kreisgeschäftsführer Stefan Janczik. Darauf weise die gestiegene Anzahl der Einsätze hin. 7229 Krankenhaustransporte und damit 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr hat Rettungsdienstleiter Reiner von Spannenberg in der Jahresbilanz 2014 errechnet. Weitaus gravierender falle der Anstieg in der Notfallrechnung aus: Die Besatzungen der Rettungswachen von Eichstätt, Kipfenberg, Beilngries und Kösching waren zusammen mit den Notärzten 3538-mal im Einsatz – eine Steigerung von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sogar um knapp 10 Prozent auf 1030 gestiegen sind die Notfalleinsätze ohne Notarzt. Am häufigsten handelte es sich bei den insgesamt 3538 Notfällen um internistische Einsätze. Auf Platz zwei der häufigsten Notfallursachen kommen Unfälle bei der Arbeit, in der Freizeit oder im Haushalt. In Verkehrsunfällen mussten 240 Menschen notärztlich versorgt werden.

Kein Wunder also, dass mit den zwölf Notfalleinsatzfahrzeugen 2014 rund 33 000 Kilometer mehr als im Vorjahr zurückgelegt wurden und auch die Einsatzstunden der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter enorm gestiegen sind. „Der BRK-Kreisverband hat eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung, in der genau aufgeführt wird, welches Fahrzeug zu welchen Zeiten für die Integrierte Rettungsleitstelle vorgehalten wird. Dafür sind 96 100 Vorhaltestunden vorgesehen“, erklärt Stefan Janczik. Tatsächlich hätten seine Mitarbeiter durch die vielen Einsätze aber 101 500 Einsatzstunden geleistet – 5400 Stunden mehr als vorgesehen. „Ich bin froh, noch viele solche ehrenamtliche Mitarbeiter aus den BRK-Bereitschaften und der BRK-Wasserwacht zu haben, auf die jederzeit Verlass ist“, sagt Janczik.

Denn schließlich würden rund 20 300 Einsatzstunden von nicht hauptamtlichem Personal, also Ehrenamtlichen und seit neuestem auch einen Bundesfreiwilligendienstleistenden, übernommen.

Eine verantwortungsvolle Aufgabe. So muss das Personal täglich vor Dienstantritt umfangreiche Kontrollen, wie etwa für die Geräte, die Medikamente, die Infusionen, die Sauerstoffflaschen abarbeiten, damit die Rettungsfahrzeuge jederzeit einsatzfähig sind. Nach dem Einsatz wird jeder Transport dokumentiert und zu Abrechnung gebracht. Auch die Ausbildung der Ehrenamtlichen übernehmen die hauptamtlichen Mitarbeiter des Kreisverbandes selbst durch jährlich stattfindenden Rettungsdienstausbildungen.

Die gestiegenen Einsätze des vergangenen Jahres bereiten dem Kreisgeschäftsführer große Sorgen: „Die ständige Mehrarbeit, Krankentage, Überstunden des eingesetzten Personals und auch der Urlaub kann nicht immer so abgebaut werden wie vorgesehen.“ Einen Masterplan zur Abhilfe habe man bisher noch nicht gefunden – und Bewerbungen für die hauptamtliche Beschäftigung im Rettungsdienst wie auch in den Pflegeberufen würden immer weniger.

Insgesamt seien 43 hauptamtliche Mitarbeiter beim BRK beschäftigt, elf Planstellen würden durch freiwilliges Personal besetzt. „Eine Einsparung gegenüber den Sozialversicherungen von etwa 280 000 Euro.“ Für die Ausbildung des ehrenamtlichen Personals werden jährlich im Durchschnitt knapp 50 000 Euro ausgegeben, die durch Beiträge und Spenden aus der Bevölkerung geleistet werden. Pro Jahr werden für den Rettungsdienst knapp 2 800 000 Euro ausgegeben.