Schrobenhausen
"Rund, schön malzig, nicht zu schwer"

Bestes Weißbier: Der Schrobenhausener Max Luttner hat bei einem Hobbybrauwettbewerb gewonnen

19.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr
Max Luttner aus Schrobenhausen hat einen exzellenten Weizen-Doppelbock kreiert, −Foto: Brauerei Gebr. Maisel KG

Schrobenhausen (SZ) Max Luttner aus Schrobenhausen hat in seiner Garagenbrauerei ein eigenes Weißbier kreiert. Das ist so gut, dass er es nun in einer großen Profi-Anlage nachbrauen darf.

Luttner trat beim Craft Brauer Festivals in Nürnberg bei einem Hobbybrauerwettbewerb statt, der von BrauBeviale sowie von Maisel & Friends organisiert worden war. Eine internationale Expertenjury bewertete die 25 Einreichungen. Die achtköpfige Jury bestand aus Biersommeliers, Bierbloggern und Fachpresse. Sie beurteilten die eingereichten Biere nach Optik, Geruch, Geschmack, Bitterheit, Rezenz und dem persönlichem Eindruck. Das Gewinnerbier hat den Namen "Twin Peak" und ist ein Weizen-Doppelbock, der mit den Hopfensorten Smaragd und Mandarina Bavaria gebraut wurde. Bierbloggerin und Jurymitglied Gracia Sacher findet den Sieg für das Bier mehr als verdient: "Es war einfach rund, schön malzig, nicht zu schwer und es hat Spaß gemacht es zu trinken."

Twin Peak entstammt den Kesseln von Max Luttner. Sie befinden sich in seiner Garage in Schrobenhausen. Bei der Preisverleihung jubelten Luttner und seine Frau schon, als der Name des Bieres noch gar nicht richtig ausgesprochen war. "Damit hätte ich niemals gerechnet," sagt der überwältigte Gewinner, der Polizeibeamter ist und in seiner Freizeit ausschließlich für sich und seine Freunde Bier herstellt. "Ich braue zwar erst seit anderthalb Jahren, habe in meiner Garage aber extra Elektrik und Gas verlegt, mir eine kleine Brauanlage gekauft und solange getüftelt, bis der Weißbier-Doppelbock nach meiner Vorstellung war."

Vom Gerstensaft fasziniert ist er bereits seit vielen Jahren, da aus nur vier Ingredienzien ein beeindruckender Variantenreichtum entstehen kann. "Nachdem ich viele verschiedene Biere getestet und oft mit meiner Frau in Franken Urlaub gemacht habe, habe ich mein Glück versucht, mich in Büchern schlau gemacht, eine eigene kleine Brauerei eingerichtet und einfach probiert", erklärt Max Luttner. "Auch mein Sohn hat mich unterstützt, der gelernter Brauer ist."

Für das Brauen des Siegerbiers waren die Rahmenbedingungen während der heißen Sommertage besonders schwierig, da die Temperaturen für die Gärung in der Garage zu hoch waren. Also hat Max Luttner zusammen mit seiner Frau Susanne die Anlage in den Keller umgezogen, aber auch hier war die Kühlung ein kompliziertes Unterfangen. Trotz der widrigen Umstände war der Gewinner zufrieden mit dem Ergebnis. Das Urteil von Freunden fiel so aus: "Gigantisch!". Also hat er es zum Wettbewerb angemeldet.

Als Hauptgewinn darf er sein Bier nun in großem Stil brauen: Noch im September wird Max Luttner nach Bayreuth reisen, um zusammen mit den Braumeistern von Maisel & Friends seine Kreation auf dem 25 Hektoliter Sudwerk der Brauwerkstatt nachzubrauen.

"Ein bisschen Respekt habe ich natürlich vor der großen Anlage, aber die Braumeister werden mich schon nichts anstellen lassen," witzelt der gut gelaunte Sieger. Auch für das Etikett hat Luttner schon erste Ideen und freut sich auf die gemeinsame Umsetzung mit dem Maisel-Team.

Der große öffentliche Auftritt steht bei der Fachmesse BrauBeviale im November 2018 in Nürnberg an. Max Luttner darf sein Twin Peak dort Öffentlichkeit und Presse erstmals vorstellen. In der Craft-Drinks-Area im Pavillon brau@home haben die erwarteten rund 40000 internationalen Fachbesucher vom 13. bis 15. November die Gelegenheit, das Siegerbier zu verkosten. Die Messe Brau-Beviale bietet darüber hinaus ein umfangreiches Angebot für die Besucherzielgruppe der Heim- und Hobbybrauer. So lange der Vorrat reicht, wird das Bier über den Maisel & Friends Onlineshop verfügbar sein.