Neuburg
Rund 2000 bis 3000 Stimmen gibt es erst am Montagabend

Helfer zählen bei der OB-Stichwahl in Neuburg wegen Corona in zwei Zügen aus - Kandidaten brauchen diesmal Geduld

27.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:23 Uhr
Ein Bild mit Seltenheitswert: So wie hier am vorletzten Sonntag in der Parkhalle werden sich die Wahlhelfer diesmal nicht zum Auszählen treffen. Stattdessen läuft das gesamte Prozedere in der Mittelschule ab, wo es ausreichend Sicherheitsabstand geben soll. −Foto: Rein, DK-Archiv

Neuburg - Das vorläufige Endergebnis der Stichwahl um das Amt des Neuburger Oberbürgermeisters wird aller Voraussicht nach am Montagabend bis etwa 19 Uhr feststehen.

Wie berichtet, sind Sicherheitsvorkehrungen wegen des Corona-Virus die Ursache. Jetzt steht fest, dass es am Sonntag zumindest eine Tendenz gibt.

Sicher ist aber, dass bis Montagabend im Duell zwischen Amtsinhaber Bernhard Gmehling (CSU) und Gerhard Schoder von den Grünen nichts sicher ist. Laut dem städtischen Wahlleiter Ralf Rick werden die Helfer am Sonntag lediglich zwölf der insgesamt 14 Stimmbezirke komplett auszählen. Die beiden anderen beinhalten unter anderem sämtliche Stimmen, die nach Samstag, 15 Uhr, in den Briefkästen der Stadt landen. Um die Gefahr durch das Corona-Virus zu reduzieren, bleiben sie aber bis Montagabend überwiegend unangetastet liegen. Nach rund 24 Stunden sind die Krankheitserreger als nicht mehr gefährlich eingestuft - dann soll auch bei diesem Teil die Auszählung beginnen. "Wir wollen damit ein unnötiges Risiko verhindern", betont der Wahlleiter. Allein ist Neuburg damit allerdings nicht. Die Stadt Regensburg lässt die gesamte Wahl erst am Montag auszählen, ebenso wie beispielsweise Erlangen, Aschaffenburg und Forchheim.

Wie viele Stimmzettel am Sonntag nicht mehr in die Hände der Wahlhelfer kommen, vermag Rick natürlich nicht zu sagen. Gleiches gilt am Sonntagabend für die restlichen Stimmen in den beiden Auszählbezirken. Er geht aber davon aus, dass dadurch für das vorläufige Endergebnis "pi mal Daumen zirka 2000 bis 3000 Stimmen fehlen werden". Im Klartext heißt das, dass sich der Zwischenstand aus den zwölf anderen Stimmbezirken bis Montagabend noch einmal deutlich ändern kann.

Da die Stichwahl diesmal nur per Brief erfolgt und alle Wahlberechtigten die Unterlagen überwiegend automatisch erhalten haben, rechnet Rick auch mit einer etwas höheren Beteiligung der Bürger. Nach gut 11700 Wählern im ersten Durchgang dürften es nach seiner Einschätzung zirka 15000 der insgesamt rund 22700 Stimmberechtigten werden. Groß umgestellt hat die Stadt aber nicht; 14 Briefwahlbezirke à fünf bis sechs Helfer gab es bereits beim ersten "normalen" Wahlgang am vorletzten Sonntag. Einzig bei den Auszählungsräumen setzen die Verantwortlichen nun auf Sicherheit. "Es passiert alles in der Mittelschule, da lässt es sich räumlich gut trennen", versichert Rick.

Wer sich über die einzelnen Zwischenstände informieren will, kann das aber problemlos im Internet machen. Unter www. neuburg-wahl.de gibt es am Sonntagabend nach und nach zumindest die Ergebnisse aus den ersten zwölf Stimmbezirken zu sehen. Dort werden wohl auch die beiden Kandidaten das Geschehen verfolgen. Sowohl Gmehling als auch Schoder werden den Abend überwiegend daheim mit ihren Familien verbringen. Eine öffentliche Ergebnispräsentation fällt wegen der Corona-Krise auch diesmal aus, gleichzeitig bleibt das Rathaus am Sonntag komplett geschlossen.

DK

Stefan Janda