Oberhausen
Rufbus mit schlechtem Ruf

Gemeinderat Oberhausen kritisiert neu geplante Streckenführung über Rennertshofen

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Fleißig gebaut wird weiterhin im Baugebiet Am Mühlberg. Sieben Kräne errichten neue Hauser, und auch in Kreut sprießen die Kräne wie Unkraut aus dem Boden - Foto: Belzer

Oberhausen (DK) Alles andere als zufrieden sind die Oberhausener mit dem Rufbus, was sie bereits in der Vergangenheit mehrfach zum Ausdruck gebracht haben. Nun soll die Strecke geändert werden – und damit noch unpraktischer für die Bürger werden.

Schon in der Vergangenheit hat das Projekt Rufbus in Oberhausen keinen besonders guten Ruf genossen. „Zu unpraktisch“, hieß es häufig. Die Bürger hätten beispielsweise von Sinning nach Unterhausen fahren sollen, da umsteigen und von dort dann nach Neuburg. Dann lieber direkt und ohne Umweg in die Kreisstadt. Die Verwaltung der Gemeinde Oberhausen hat diese Kritik bereits mehrfach geäußert. Eine richtige Antwort habe er aber bis heute nicht bekommen, berichtete Bürgermeister Fridolin Gößl am Donnerstagabend im Gemeinderat. „Immer nur Zwischennachrichten“, klagte er. „Und das eineinhalb Jahre lang.“ Das Thema sei im Landratsamt auch in verschiedenen Abteilungen ansässig gewesen, mal hier, mal dort. Kurzum: Es scheint etwas chaotisch zuzugehen beim Projekt Rufbus. Anfang der Woche war Gößl nun zu einem Gespräch im Amt. „Da haben wir deutlich artikuliert, was wir von diesem Projekt halten.“ Deutlich artikuliert, das bedeutet wahrscheinlich, dass er Klartext geredet haben dürfte – und seinen Missmut kundgetan hat.

Missmutig werden wohl auch die Oberhausener reagieren, wenn sie von den neu geplanten Streckenführungen erfahren, die das Landratsamt sich ausgedacht hat. „Die Linie nach Neuburg würde nun von Sinning nach Burgheim und über Rennertshofen führen. Mit Umsteigen“, berichtet der Bürgermeister, woraufhin einzelne Gemeinderäte kaum überhörbar lachten – so absurd ist die Vorstellung. „Der Reaktion im Plenum entnehme ich, dass wir weitergeben dürfen, dass uns das überhaupt nichts bringt“, beendete Gößl das leidige Thema Rufbus.

Ebenfalls eine negative Reaktion wird das Wirtschaftsministerium von der Gemeinde Oberhausen erhalten. Im Zuge der Gesetzesänderung des Windenergieerlasses sind die Kommunen aufgefordert, Stellungnahmen abzugeben. Konkret geht es um die 10-H-Regelung, die vom Landtag beschlossene Sache ist. Das wiederum heißt: Die Oberhausener können zwar mitteilen, dass sie damit nicht einverstanden sind, ändern wird sich deshalb aber nichts. Gesetz ist Gesetz. Dennoch war es den Gemeindevertretern ein Anliegen, eine Stellungnahme zu formulieren, schließlich sieht sie sich selbst als Vorreiter in Sachen regenerative Energien. Zweite Bürgermeisterin Mini Forster-Hüttlinger schlug deshalb auch vor, den neuen Windenergieerlass abzulehnen. „Weil die 10-H-Regelung die Windenergie tot macht.“ Gößl stimmte zu. „Wir als Kommune wollen eigentlich regenerative Energien befördern.“ Konkret einigten sich die Räte dann auf den Wortlaut, dass der Windenergieerlass „die Energiewende nicht voranbringt und den Windenergie-Ausbau behindert“.

Dem Gemeinderat teilte Bürgermeister Gößl außerdem mit, dass es im Zuge des Baus des Riedensheimer Polders ab sofort untersagt sei, im Überschwemmungsgebiet Baugebiete auszuweisen. „Die Planungshoheit ist damit eingeschränkt“, fasste er zusammen. „Diese Fläche ist nun für andere Entwicklungen gesperrt.“

Einen Zuschuss in Höhe von 100 Euro bekommt die Blaskapelle Oberhausen für ihre Fahrt nach Wigratzbad zur musikalischen Begleitung der Fatima-Schiffsprozession am 15. und 16. August. „Teile der Jugendkapelle sind nun in der Großen aufgegangen“, erklärte Gößl. „Und im vergangenen Jahr haben wir das auch mit 100 Euro bezuschusst.“