Neuburg
Rückzug überrascht Enghuber

10.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:31 Uhr
Florian Herrmann

Neuburg - Gestern hat die Vorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, im Präsidium der Partei ihren Verzicht auf die Kanzlerkandidatur erklärt.

Kurz nach Bekanntwerden der Neuigkeit reagierte CSU-Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender Matthias Enghuber gegenüber unserer Zeitung auf die Nachricht.

"Zum jetzigen Zeitpunkt kommt diese Entscheidung überraschend für mich", so Enghuber. Man müsse aber festhalten, dass die Stimmung innerhalb der Union nicht 100-prozentig "pro AKK" gewesen sei. Er würde diese Entscheidung auch nicht unbedingt ausschließlich mit der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen in Zusammenhang bringen, da auf bundespolitischer Ebene sicherlich auch die einen oder anderen Einflussfaktoren zu suchen seien.

Auf die Frage, ob er die Haltung der Bundesvorsitzenden zu einem klaren Nein im Blick auf eine Zusammenarbeit mit AfD und Linken unterstütze, machte Matthias Enghuber deutlich: "Es darf keine Zusammenarbeit mit extremistischen Parteien, egal ob von rechts oder links, geben. " Parteitage der Christdemokraten hätten dies klar geregelt.

Ob sich CSU-Parteichef Markus Söder nun als Kanzlerkandidat positionieren könnte? "Markus Söder hat in den letzten Monaten an Reputation gewonnen und hat für Bayern einen sehr guten Job gemacht. " Wer erfolgreich im Land sei, "ist auch ein Kandidat für Deutschland". Söder habe "das Zeug dazu", so der Neuburg-Schrobenhausener Stimmkreisabgeordnete. Aus dessen Sicht habe es Sinn gemacht, Kanzlerkandidatur und Parteivorsitz in Personalunion zu haben. Allerdings könne es auch anders funktionieren. "Ich habe das Gefühl, dass die CDU sich in der laufenden Regierungsverantwortung schwer getan hat, sich zu erneuern. " Die CSU habe hier mehr Zusammenhalt bewiesen.

DK

Florian Herrmann