Rückstand gedreht und doch verloren

23.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:24 Uhr

Vier Mal getroffen und dennoch verloren: Im Duell der Vorjahresfinalisten unterlagen die Pfaffenhofener IceHogs (hier links: Franz Birk gegen EHC-Keeper Fabian Birk) dem amtierenden bayerischen Meister Waldkraiburg auf eigenem Eis mit 4:5. - Foto: Markus Braun

Pfaffenhofen (PK) Der Eishockey-Bayernligist EC Pfaffenhofen musste am Freitagabend eine weitere bittere Niederlage hinnehmen. Im Vergleich der beiden Finalisten des Vorjahres unterlagen die IceHogs dem amtierenden Meister Waldkraiburg mit 4:5 (1:2, 1:1, 2:2).

Die Pfaffenhofener schlitterten damit wie schon so oft in dieser Saison erneut nur knapp am erhofften Erfolg beziehungsweise an einem Punktgewinn vorbei. Zwei Mal kämpften sich die Gastgeber in dieser Partie nach einem Zwei-Tore-Rückstand zurück ins Spiel, gingen im Schlussdrittel sogar in Führung und standen am Ende dennoch wieder mit leeren Händen da. Zwei individuelle Fehler nutzten die Gäste in der Schlussphase, um ihrer Favoritenrolle doch noch gerecht zu werden und die drei Punkte mit zu nehmen.

Erleichtert zeigte sich Gästetrainer Michael Pohl über den Erfolg, den er als glücklich bezeichnete, während Robert Huber nach dem Spiel sehr niedergeschlagen wirkte. "Wir haben sehr gute Moral bewiesen, uns zwei Mal toll rangekämpft und hätten nach dem 4:3 die Führung sogar ausbauen können. Dann passieren uns wieder solche Fehler und wir geben erneut ein Spiel aus der Hand."

Genau genommen resultierten vier der fünf Gegentreffer aus Gastgeschenken der IceHogs, die von den Gästen mit ihrer ganzen Routine eiskalt und dankend angenommen wurden. Der Meister konnte bis auf den gesperrten Markus Draxler und Maximilian Meinicke in Bestbesetzung antreten, und auch bei den Gastgebern waren alle angeschlagenen und während der Woche fehlenden Spieler an Bord. Allerdings mussten sie auf der Torhüterposition mit einem weiteren Rückschlag fertig werden. Nach Gregor Tomasik fiel auch sein zuletzt so großartig haltender Vertreter Damjan Herdzik wegen eines Bandscheibenvorfalls kurzfristig aus. So stand Johannes Pfafferott im Kasten, der anfangs etwas nervös wirkte, aber Ende des ersten Drittels mit einer unglaublichen Reaktion das 0:3 verhinderte und seine Mannschaft damit im Spiel hielt.

Die Begegnung war von Beginn an von den Spielanteilen her in etwa ausgeglichen, die besseren Tormöglichkeiten hatten jedoch die Gäste, die mit dem Selbstbewusstsein von drei Siegen in Folge im Rücken zielstrebiger und entschlossener zu Werke gingen als die IceHogs, die vor allem im Abschluss die nötige Konsequenz vermissen ließen. Die Löwen nutzten die erste Strafzeit gegen die Hausherren durch Stefan Rohm zur Führung, die der sträflich frei stehende Markus Schütz wenige Minuten später sogar noch ausbaute. Dass man durchaus Erfolg haben kann, wenn man sich etwas zutraut, bewies Philipp Spindler kurz vor der ersten Pause, als er aus vollem Lauf kurz hinter der Mittellinie einfach mal abzog und der Puck am verdutzten Nico Bunck vorbei im Netz einschlug.

Im zweiten Abschnitt, zu dem Bunck nicht mehr auf das Eis zurückkehrte, änderte sich zunächst nur wenig, ehe der Meister wieder auf 3:1 (32.) davon zog. Jürgen Lederer düpierte Filip Mazurek und überwand anschließend auch Johannes Pfafferott. Danach bauten die Pfaffenhofener etwas mehr Druck auf und wurden belohnt. Nachdem die EHC-Abwehr einige Male noch in höchster Not hatte klären können, traf Manuel Kühnl mit einer Direktabnahme nach einem Rückpass von Franz Birk (39.). Und wie die IceHogs aufgehört hatten, kamen sie nach der zweiten Pause auf das Eis zurück. Zunächst gelang Wolfgang Pfafferott nach einer schönen Kombination der Ausgleich und nur 30 Sekunden später brachte Philipp Spindler den Tabellenletzten mit einem Konter sogar in Führung. Doch es sollte wieder einmal nicht reichen. Zunächst profitierte Ex-DEL-Profi Eric Dylla beim 4:4 von einem unnötigen Scheibenverlust von Manuel Kühnl hinter dem eigenen Tor und nur wenig später konnte Johannes Pfafferott einen Schuss von Dylla nicht festhalten – und dies nutzte Stefan Rohm zum Siegtreffer.

EC Pfaffenhofen: Pfafferott J., Sedlmeier, Gräber, Kröger, Heinrichsdobler, Weinzierl, Hanke, Aiglstorfer, Mazurek, Löwenberger, Kühnl, Spindler, Vokaty, Pfafferott W., Birk C., Ehlert, Heinzmann, Birk F., Attenberger.

Tore: 0:1 (9.) Rohm (Schrödinger, Dylla 5:4); 0:2 (13.) Schütz (Feistl, Hämmerle); 1:2 (20.) Spindler; 1:3 (32.) Lederer (Sorsak, Rohm); 2:3 (39.) Kühnl (Birk F., Hanke); 3:3 (43.) Pfafferott W. (Löwenberger, Ehlert); 4:3 (44.) Spindler (Vokaty); 4:4 (53.) Dylla (Schrödinger,); 4:5 (55.) Rohm (Dylla, Köttstorfer). – Strafen: IceHogs 8, EHC 6. – Zuschauer: 160.