Dietfurt
Rückkehr zum Herzensverein

Admir Vidjen wechselt nach seinem Abschied beim TSV Dietfurt am Saisonende zum TSV Berching

16.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Zurück zum Heimatverein: Admir Vidjen kehrt nach vier Jahren beim TSV Dietfurt zum TSV Berching zurück. Vor seinem Abschied will er mit den Dietfurtern noch den Aufstieg in die Bezirksliga feiern - Foto: Pickl

Dietfurt/Berching (DK) Admir Vidjen wechselt zur kommenden Fußballsaison zum Bezirksligisten TSV Berching. Das teilte der bisherige Trainer des Kreisligisten TSV Dietfurt unserer Zeitung mit. In Berching hatte Vidjen bereits von 2003 bis 2010 die erste Mannschaft betreut.

Schon Mitte Januar hatte der 43 Jahre alte Übungsleiter mitgeteilt, dass er den TSV Dietfurt nach vier Spielzeiten verlassen werde. Über seinen neuen Verein hatte sich der in Berching wohnende Trainer bis jetzt allerdings ausgeschwiegen. Für die Hechtenstadt spricht nicht nur Vidjens Lebensmittelpunkt, sondern auch die Verbundenheit mit seinem Herzensverein. Vidjen war als 23-Jähriger nach seiner Flucht aus Bosnien in Berching gelandet und schaffte mit dem TSV den Durchmarsch von der Kreisklasse bis in die Bezirksoberliga. Nach seinem Karriereende als Spieler im Jahr 2003 fungierte er sieben Jahre bis zum Jahr 2010 als Übungsleiter in Berching. Parallel zu seinem Trainerjob in Dietfurt leitete er die U-13-Mannschaft beim TSV Berching. „Admir Vidjen ist eine Respektperson in Berching“ sagt Berchings Abteilungsleiter Erwin Wagner.

In Berching waren die Weichen für die neue Saison in der Winterpause eher unfreiwillig gestellt worden. Denn nachdem der ASV Neumarkt den Berchingern schon zum Jahreswechsel 2012 Erich Hock abgeworben hatte, lockten die Neumarkter mit Dominik Haußner Anfang dieses Jahres erneut einen Übungsleiter des TSV Berching in die Kreisstadt. Abteilungsleiter Wagner musste deshalb handeln und fragte Vidjen. Wagner wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, dass Vidjen zum Ende der Spielzeit sein Traineramt beim TSV Dietfurt aus freien Stücken niederlegen wird.

Der TSV Berching, der in der Bezirksliga 2 Mittelfranken stark abstiegsgefährdet ist, will mit dieser Personalentscheidung endlich wieder Kontinuität in den Trainerbereich bringen. Nach dem Abgang Vidjens nach Dietfurt im Sommer 2010 hatte Hock den Trainerposten für 18 Monate übernommen, ehe er die Herausforderung beim Bayernligisten in Neumarkt annahm. Hocks Nachfolger wurde Andreas Speer, der seinerseits beim ASV Neumarkt nicht glücklich geworden war. Im Sommer 2013 übernahm Haußner das Kommando in Berching, bis auch dieser im vergangenen Winter nach Neumarkt wechselte. Der aktuelle TSV-Trainer Andreas Weiß könnte Vidjen als Assistenztrainer zur Seite stehen.

Wagner hofft, dass die Trainerquerelen nun langfristig ein Ende haben und Vidjen länger als ein Jahr in Berching tätig sein wird. Auf jeden Fall wird Vidjen den Ex-Bezirksoberligisten laut eigener Aussage eine volle Spielzeit trainieren und nicht in der Winterpause zu einem anderen Verein wechseln. Auch Wagner ist überzeugt, dass ihm nicht noch einmal ein Trainer vorzeitig wegläuft. „So etwas gibt es bei Vidjen nicht“, sagt der Fußballchef des Bezirksligisten.

In seinen ersten beiden Jahren hatte Vidjen mit dem TSV Dietfurt einen sechsten und siebten Platz in der Bezirksliga Süd Oberpfalz belegt, bevor er im dritten Jahr – auch bedingt durch die Ligenreform – in die Kreisliga 2 Regensburg absteigen musste. Im Moment hofft die Mannschaft als Tabellenspitzenreiter auf den sofortigen Wiederaufstieg. Stefan Rösch vom TSV Dietfurt bedauert den Weggang von Vidjen im Sommer. „Dass Admir ein guter Trainer ist, ist Fakt“, sagt der derzeit verletzte Vizekapitän. Die Umstellung auf eine Viererabwehrkette, die Vidjen zu Saisonbeginn eingeführt hatte, bezeichnet Rösch als „eine Riesenverbesserung“.

Nachfolger von Vidjen wird wie bereits berichtet Jürgen Brückel, der bisher als Spielertrainer beim Neumarkter Kreisligisten FC Deining fungiert. Brückel hatte in der Jugend und danach zweieinhalb Jahre in der Herrenmannschaft des ASV Neumarkt gespielt, bevor er im Winter 2001 zum 1. FC Beilngries wechselte. Dort stieg er unter Hock in die Landesliga auf und wechselte im Jahr 2002 zu seinem Heimatverein SV Sulzkirchen, wo er jeweils ein Jahr als Spieler und als Trainer fungierte. Nach einem weiteren einjährigen Intermezzo in Beilngries leitete Brückel den SV Sulzkirchen drei weitere Jahre als Trainer und betreute nun fünf Jahre lang den FC Deining. In Dietfurt will der 34-Jährige die erfolgreiche Arbeit von Vidjen fortführen.

Auch die Nachfolge von Adolf Plankl, der bisher die zweite Mannschaft des TSV Dietfurt in der Kreisklasse betreut hat, ist mittlerweile geregelt: Das Traineramt übernimmt Stefan Rösch. Ob der 33-Jährige auch als Spieltrainer einsetzbar ist, entscheidet sich laut Abteilungsleiter Anton Bachhuber erst, wenn Röschs Verletzung, der derzeit an einem Schien- und Wadenbeinbruch laboriert, ausgeheilt ist.