Rückkehr nicht ausgeschlossen

16.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:11 Uhr

Das Nachsehen hat in dieser Szene ERC-Verteidiger Jason Holland (rechts) gegen den Berliner Florian Busch. - Foto: Sport-Press

Ingolstadt (DK) Rechnerisch sind die Pre-Play-offs zwar immer noch möglich, doch ernsthaft daran glauben mag beim ERC Ingolstadt nach der 3:5-Niederlage gegen Berlin niemand mehr. Selbst ein Sieg heute Abend (19.30 Uhr) daheim gegen die Hamburg Freezers dürfte an dieser Tatsache nichts ändern.

Dabei hätte die Partie gegen die Hanseaten durchaus das Zeug zu einem kleinen "Endspiel" gehabt. Nämlich dann, wenn der ERC gegen die Eisbären drei Punkte eingefahren hätte. Mit einem Sieg gegen die Freezers wäre der Rückstand zumindest auf die Hamburger Kufencracks auf zwei Punkte geschmolzen. Doch diese Rechenspiele sind seit der Niederlage gegen den Meister nicht mehr nötig. "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Es war ein sehr gutes Spiel. Schade, dass die Strafe gegen Yves Sarault die Partie entschieden hat", ärgerte sich ERC-Coach Greg Thomson eine halbe Stunde nach der Schlusssirene.

Nach einem Zweikampf mit Florian Busch musste der Franko-Kanadier vorzeitig zum Duschen und fehlt seinem Team somit auch heute Abend. Kurioserweise ahndete Schiedsrichter Alfred Hascher das Foul des Ingolstädters erst Minuten später. Busch hatte zuvor Handschuhe und Schläger auf dem Eis liegen lassen und war mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Bank gefahren. "Sicher habe ich ihn getroffen. Es war aber ein ganz normaler Zweikampf und niemals ein Foul", beschrieb Sarault die Szene. Hascher hatte das anders gesehen. Er schickte den Panther-Stürmer wegen hohen Stocks und eines Fouls mit Verletzungsfolge vom Eis. In der daraus resultierenden Unterzahl traf Andre Rankel wenig später zum 5:3. "Wenn dieses Tor nicht gefallen wäre, hätten wir sicher noch einmal die Chance gehabt, ins Spiel zurückzukommen", befand Jason Holland. Wie für einige seiner Kollegen auch, so sind die wohl verbleibenden fünf Partien, die letzten von Holland im Trikot der Panther. Nach vier Jahren beim ERC wird der Verteidiger in der nächsten Saison für die DEG MetroStars spielen. "Ich hatte in Ingolstadt eine wunderbare Zeit, an die ich mich gerne erinnern werde", klingt bei dem Deutsch-Kanadier ein bisschen Wehmut durch.

Immerhin hat es der 32-Jährige in seiner Zeit bei den Panthern zum Nationalspieler gebracht, wenn auch nur für kurze Zeit. Dank der Pass-Panne bei der WM im vergangenen Jahr war die Karriere beim DEB schnell wieder vorbei. Erst im nächsten Jahr könnte Holland wieder in den Kreis der besten deutschen Cracks zurückkehren, das hat ihm Bundestrainer Uwe Krupp erklärt. "Ich werde weiter alles geben, um wieder in der Nationalmannschaft spielen zu können. Im nächsten Jahr wäre das mit Olympia in Vancouver und der WM in Deutschland natürlich ein echter Traum", blickt Holland voraus.

In Ingolstadt habe er einige neue Freunde gefunden, sowohl im Verein als auch in der Stadt. Deshalb ist für ihn eine Rückkehr eines Tages keine Utopie. "Wenn mein Vertrag in Düsseldorf endet, bin ich 34 Jahre alt und im besten Alter. Vielleicht hat der ERC ja dann noch einmal Interesse."