Ingolstadt
Rückkehr nach Bayern

Für Matthias Zajgier gab es nie eine Alternative zum Schauspielberuf

23.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:38 Uhr

 

Ingolstadt (aw) Gerade erst wurde er in Esslingen zum beliebtesten Schauspieler gewählt: Vergangene Woche war die Preisverleihung an der Württembergischen Landesbühne. Matthias Zajgier, geboren 1984 in Neumarkt in der Oberpfalz, ist seit dieser Spielzeit am Stadttheater Ingolstadt engagiert.

Warum Theater? „Ganz ehrlich, es gab nie eine Alternative zum Schauspielerberuf“, sagt er. Auch wenn er nach dem Abitur mal mit einem Medizin- oder Biologiestudium liebäugelte. Schon zu Schulzeiten hatte Matthias Zajgier bei den Parsberger Burgspielen mitgewirkt und Blut geleckt. Weshalb es der Regisseur für geboten hielt, den theaterbegeisterten Gymnasiasten zu warnen: Eine Hospitanz am Theater Regensburg sollte dem Jungen die Theaterträume austreiben. „Genau das Gegenteil war der Fall“, sagt Zajgier und lacht. „Ich wollte dann nur noch mehr.“ Er war Statist, Hospitant, Regieassistent. 2006 begann er sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock, gab am dortigen Volkstheater den Clifford Bradshaw in „Cabaret“. Nach dem Abschluss folgte das dreijährige Engagement in Esslingen. Dort spielte er u. a. Mephisto im „Faust“, Camille in „Dantons Tod“ („eine Inszenierung, die stark polarisierte“), die Titelrolle in „Amadeus“ und in „Dylan – The Times They Are A-Changin’“. Und obwohl er sich „an die Schwaben gewöhnt hat“, wie er lachend gesteht, ist er doch „sehr froh, wieder in Bayern zu sein“. „Ich mag den Dialekt“, sagt Zajgier. Eine seiner Vorsprechrollen war sogar auf Bayrisch: der Kindermörder in Rainer Werner Fassbinders „Anarchie in Bayern“.

In Ingolstadt ist er zunächst als junger Brecht/Schauspieler in Christoph Klimkes Stück „Lebenmüssen ist eine einzige Blamage“ über Marieluise Fleißer zu sehen. „Ich habe mir gewünscht, mit Regisseur Johann Kresnik zu arbeiten“, sagt Zajgier. „Und ich finde die Arbeit mit ihm sehr spannend.“ Ab Dezember wird er dann als Orlando in „Wie es euch gefällt“ spielen.

Völlig neu ist ihm Ingolstadt übrigens nicht: Matthias Zajgier kennt die Stadt durch die Besuche bei seiner Taufpatin, die hier lebt, ein bisschen. Und Schulausflüge führten den damaligen Teenager tatsächlich auch schon ins Theater.