Wolnzach
"Rückkauf jederzeit möglich"

FDP-UW-Marktgemeinderat Matthias Boeck schildert Gleiskauf aus seiner Sicht

18.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:34 Uhr

Wolnzach (WZ) Ein Radweg auf der alten Bahntrasse von Wolnzach nach Mainburg – das ist eine lange Geschichte mit vielen Episoden. Eine davon ist „Der verunglückte Schienenkauf“, den unsere Zeitung in der Ausgabe vom 13. Juni geschildert hat. Dazu hat die Redaktion nun eine Stellungnahme von Matthias Boeck erreicht, der 1998 ein Schienenteilstück in seinem Heimatort Hagertshausen gekauft hat.

Vor fast 20 Jahren habe die Deutsche Bahn die Lokalbahn Mainburg eingestellt und die Strecke Interessenten zum Kauf angeboten, schreibt Boeck. Dabei seien beispielsweise der Bahnhof Enzelhausen und auch im Gemeindebereich einige  weitere Teilstücke auch an private Interessenten veräußert worden. „Da in Hagertshausen eine Flurbereinigung anstand und die Bahnstrecke teilweise mit betroffen war“, habe er um den dafür notwendigen Kauf kleinerer Randstreifen nachgefragt. Wegen der kostenintensiven mehrfachen Teilvermessung habe die Bahn jedoch den Kauf des ganzen Teilstückes Hagertshausen angeboten, so Boeck.

Nach seiner Darstellung habe sich der Markt Wolnzach dann aber „wegen ungeklärter Vorgehensweise mit anderen Gemeinden zu keinem kurzfristigen Erwerb durchringen können“, deshalb habe er besagten Teilabschnitt schließlich gekauft. Erst danach habe sich der Markt entschlossen, „mittelfristig einen Radweg nach Mainburg zu bauen, wobei Teilstücke in Wolnzach, wegen Nutzung durch die Firma Altmann, bis heute ungelöst blieben“. Auch im Bereich Hüll- Hagertshausen habe sich die Planung laut Boeck „nicht gerade billig gestaltet, weil  zwei Brücken zur Sanierung anstanden. Die in Hüll war zu niedrig und somit zu erneuern; die nach Hagertshausen zu schmal und mit der überfälligen Sanierung der Straße zu verbreitern“, schreibt er. Er habe bereits damals zugesagt, dass „ein analoger Rückkauf der Teilstrecke jederzeit möglich sei“.

Die Zugfahrt mit der Bewertungskommission zur Kleinen Landesgartenschau zwei Jahre später beschreibt Boeck so: „Der Markt ist später, zur  Bewerbungsunterstützung um die Kleine Gartenschau mit einem  Oldtimerzug mit kleiner Diesellokomotive und den geladenen Gästen et cetera von Wolnzach nach Enzelhausen gefahren. Und das war politisch gesehen gegebenenfalls deshalb nicht erfolgreich, weil der einzige MGR der einen Lokführerschein hatte und über dessen privates Gleis das Oldtimergefährt auch mit Presse an Bord zockelte,  dazu vom MGR weder informiert noch eingeladen wurde. Na ja“ Dass es bisher mit dem weiteren Radweg nichts geworden ist, auch dazu hat Matthias Boeck eine eigene Sicht der Dinge, denn der politische Gegner trage dafür wesentliche Verantwortung: „Abschließend ist zu berichten, dass die Straßen- und Brückensanierung damals am politischen Widerstand des CSU-Ortsvorsitzenden aus Hüll gescheitert ist, der eine kleine Grundabtretung, gegen mehrfachen Flächenausgleich abgelehnt hat. Frau CSU-MGR Maier erhielt deshalb später vom heutigen BGM den Auftrag, eine preiswertere Planung des Radweges, weg vom Bahndamm, also durch  Hagertshausen, zu erstellen. Da war der BGM allerdings von seiner CSU schlecht beraten; Herr MGR Boeck konterte diesen politisch motivierten Vorschlag mit der Ankündigung einer Brückensperre für sämtliche Wolnzacher CSU-Mitglieder und den damaligen MGR, beziehungsweise einem politischen Mautgebot.“