Kelheim
Rückgänge in allen Bereichen

Sicherheitsgespräch für den Kreis Kelheim bringt fast nur erfreuliche Ergebnisse - Neun Menschen sterben 2018 auf den Straßen

02.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:50 Uhr
Beim Sicherheitsgespräch: Rita Festl (Sachgebietsleiterin Öffentliche Sicherheit und Ordnung), Mike Süß (Sachgebietsleiter Untere Straßenverkehrsbehörde, Dienststellenleiter Erich Banczyk (Kelheim), Polizeivizepräsident Manfred Jahn, Landrat Martin Neumeyer, Polizeipräsident Herbert Wenzl, Johann Stanglmair (Polizei Mainburg), Kriminaldirektor Werner Mendler (KPI Landshut) und Michael Welnhofer (Landratsamt Abteilungsleiter Öffentliche Sicherheit). −Foto: Endl

Kelheim (DK) Polizeipräsident Herbert Wenzl hat in der vergangenen Woche bei einem jährlich stattfindenden Gespräch den Sicherheitsbericht 2018 für den Kreis Kelheim an Landrat Martin Neumeyer (CSU) übergeben. Das erfreuliche Ergebnis vorneweg - die Zahlen im Bereich der Gewalt-, Straßen- sowie der Diebstahlskriminalität sind rückläufig.

Die Gesamtkriminalität, ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße, blieb annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (3614), nämlich bei 3618 registrierten Straftaten. Ein wichtiger Index für die "Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung" ist die Häufigkeitszahl. Sie gibt die Zahl der erfassten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100000 Einwohner, wider. Die Häufigkeitszahl sank im Landkreis Kelheim erneut von 3012 (2018) auf 2987 und bewegt sich auch im Zehn-Jahres-Vergleich deutlich unter dem Durchschnitt (3415).
Ein kleiner Wermutstropfen - die Aufklärungsquote ist im Landkreis Kelheim von 67 auf 64 Prozent zurückgegangen, ist aber mit dem gesamtbayerischen Durchschnitt von 64,5 Prozent vergleichbar.

Bei der Gewaltkriminalität sank die Zahl der bekannt gewordenen Fälle erfreulicherweise von 170 auf 146 Fälle. Diese Entwicklung ist maßgeblich beeinflusst vom Rückgang der Raubdelikte sowie gefährlicher und schwerer Körperverletzung.

Ebenso erfreulich ist der Rückgang bei der Diebstahlskriminalität; wurden 2017 noch 1003 Fälle registriert, so waren es im Berichtsjahr nur 928 Delikte (minus 4,20 Prozent). Ebenfalls rückläufig ist die Straßenkriminalität mit 641 Delikten (minus 4,3 Prozent).

Gerade Wohnungseinbrüche wirken sich sehr belastend auf die Opfer aus. Sie beeinträchtigen das Sicherheitsgefühl wie kaum eine andere Straftat. Durch entsprechende polizeiliche Schwerpunktsetzung einhergehend mit einem Maßnahmenbündel ist es gelungen, die Zahl der Wohnungseinbrüche in ganz Niederbayern in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich zu reduzieren. Entgegen dem niederbayernweiten Trend sind die Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstähle im Landkreis Kelheim minimal angestiegen; zu den 49 im Jahr 2017 bekannt gewordenen Fälle wurden im Berichtsjahr 2018 zwei Wohnungseinbrüche mehr registriert (plus 4 Prozent). "Wir werden in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, die polizeiliche Ermittlungsarbeit in diesem Deliktbereich noch weiter zu forcieren", so Wenzl.

Deutlicher fällt die Steigerung im Bereich der Rauschgiftkriminalität aus; die registrierten Delikte stiegen hier von 175 Fällen in 2017 auf 216 Fälle im Berichtsjahr. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass es sich dabei um sogenannte Kontrollkriminalität handelt. Das bedeutet, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Fallaufkommen und den polizeilichen Kontrollmaßnahmen und -erfolgen besteht.

2018 wurden im Landkreis Kelheim 3774 Verkehrsunfälle polizeilich erfasst. Dies bedeutet einen Rückgang um rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3934). 2018 war ein Verkehrstoter weniger zu beklagen als im Vorjahr, insgesamt verloren neun Menschen im Landkreis bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Bei den Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss stieg die Zahl von 56 im Jahr 2017 auf 64 Unfälle im Jahr 2018 (plus 14,3 Prozent).

Die Geschwindigkeitsunfälle stiegen von 188 in 2017 auf 216 in 2018 (plus 14,9 %). Die Radfahr-/Pedelecunfälle gingen von 143 (2017) auf 135 Unfälle zurück. Die Zahl der Wildunfälle blieb nahe zu identisch zum Vorjahr mit 1413 Unfällen (1424).

"Die niederbayerische Polizei wird auch in Zukunft alles daran setzen, Niederbayern und den Kreis Kelheim noch sicherer und lebenswerter zu machen", resümierte Polizeipräsident Wenzl. Landrat Neumeyer sagte seine volle Unterstützung seitens des Landratsamtes zu und bedankte sich für die aus seiner Sicht hervorragende Zusammenarbeit mit der niederbayerischen Polizei.