Kelheim
Rotorenrauschen überm Pflegerspitz

15 Hubschrauberpiloten aus Bayern und Österreich zeigen beim Heli-Day in Kelheim ihre Maschinen

11.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:58 Uhr

Prominentes Luftvehikel: Der frühere Militärpilot Dieter Verbarg kam mit seiner historischen Bell 47 zum Heli-Day nach Kelheim. Die Maschine war auch in der US-Serie "M.A.S.H." zu sehen. - Foto: Erl

Kelheim (er) Hätten die Wittelsbacher einst ihre Residenz nicht nach München verlegt, wäre Kelheim wohl heute ein wichtiger Straßen- und Luftverkehrsknotenpunkt. So aber wird die Kreisstadt nur dazu, wenn wieder einmal ein Heli-Treff wie am vergangenen Wochenende angesagt ist.

Die Zusammenkunft der privaten Hubschrauberpiloten am Donauufer ist aufsehenerregend genug - und vor allem nicht zu überhören.

Immerhin 15 Hubschrauberpiloten aus ganz Bayern und dem benachbarten Österreich wollten zur Wiese am Pflegerspitz einschweben, um sich im Donautal auszutauschen und am nächsten Morgen wieder heim zu fliegen. Zum Star der Rotorflügler auf der grünen Wiese avanciert dabei zweifellos die historische Bell 47 des früheren Militärpiloten Dieter Verbarg, seine Maschine ist bekannt auch aus der US-Fernsehserie "M.A.S.H". "Das ist die Mutter aller Hubschrauber", schwärmt der redselige Veteran und erzählt den neugierigen Zuhörern gerne von der Technik seiner Blech-Libelle.

Auch das wahre Geheimnis aller Schwenkflügler lüftet er. "Ein Hubschrauber hebt nur ab mit Geld", ist sein Lieblingsspruch und tatsächlich ist eine Flugstunde ein kostspieliges Vergnügen. Sein dreisitziger Bell 47 ist eher ein Verkehrsmittel zum Luftwandern, wie Verbarg seine Leidenschaft mit dem fliegenden Oldtimer nennt. Einer der anderen Hubschrauberpiloten mit modernem Gerät hat sich auf Passagierflüge spezialisiert. Der Andrang am Startplatz nur hundert Meter entfernt ist groß, viele gönnen sich einen Rundflug über die Kreisstadt und noch mehr stehen auf dem Damm und bestaunen respektvoll die geparkten Helikopter.

Organisator Herbert Seitz aus München und sein Team fühlen sich wohl hier am Rand der Kreisstadt, seit 2011 kommt er mit der Truppe immer wieder hierher. "Weil uns die Leute hier willkommen heißen. Die Stadt unterstützt uns und die Location ist perfekt", betont er. Vor allem der Sicherheitsaspekt mit der abgesperrten Wiesenfläche zwischen Donau und Hochwasserdamm gefällt ihm, dazu kommt die kurze Entfernung zur Innenstadt und zum Hotel.

So gern er und seine Freunde auch mit den Hubschraubern abheben, als abgehoben möchte er die Piloten und Besitzer der Maschinen aber keineswegs bezeichnen. "Das sind ganz normale Leute, die der Leidenschaft des Fliegens verfallen sind", betont Seitz und begrüßt die nächsten eintreffenden Piloten als alte Freunde, während gleich nebenan ein paar Modellbauer ihre Minihubschrauber unter den Augen der interessierten Zuschauer kreisen lassen.