Beilngries
"Rotkreuzhaus steht auf solidem Fundament"

27.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:04 Uhr

Die kirchliche Segnung erfolgte durch Dekan Josef Funk und Pfarrerin Dagmar Knecht. - Foto: Nester

Beilngries (DK) Zu einer beeindruckenden Feier gestaltete sich am Samstag die offizielle Einweihung und Segnung des neuen BRK-Hauses am Wiesenweg mit Schlüsselübergabe. Der Tag der offenen Tür informierte die Bevölkerung über die Leistungsfähigkeit der Beilngrieser Retter.

In den Grußworten wurde die günstige Lage, das großzügige Areal, die bereits bewiesene gute Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Stadtbauhof und die Bedeutung derartiger Stützpunkte für die Versorgung der Bevölkerung betont. Staatsminister Siegfried Schneider (CSU) zitierte Goethe mit drei Forderungen an ein Gebäude: Dass es auf festem Grund stehe, dass es wohl behütet und dass es vollkommen ausgeführt sei. Dies alles treffe auf das neue BRK-Haus zu, denn dank weitsichtiger Planung und Sicherstellung der Finanzierung unter dem ehemaligen Kreisvorsitzenden Xaver Bittl stehe das Haus auf einem stabilen Fundament. Alle Gemeinschaften mit Bereitschaft, Jugend, Wasserwacht, Betreuungszug und Rettungsdienst seien unter einem sicheren Dach wohl behütet und mit der soliden Bauausführung durch heimische Firmen sei man sehr zufrieden gewesen. Dies alles stelle eine optimale Voraussetzung für eine "segensreiche Arbeit" zugunsten der Bevölkerung dar.

"Großer Tag"

BRK-Kreisvorsitzender Landrat Anton Knapp (CSU) begrüßte die hochrangigen Vertreter des Bayerischen Roten Kreuzes, der Prominenz aus Politik, Behörden und Organisationen und stellte heraus, dass er an diesem "großen Tag für Beilngries und den Kreisverband Eichstätt" die Früchte der Arbeit seines Vorgängers Xaver Bittl ernten dürfe. Mit einem endgültigen Gesamtvolumen in Höhe von 1,5 Millionen sei das Vorhaben seit der Beschlussfassung im Jahr 2008 in erstaunlich kurzer Zeit realisiert worden. Derartige Stützpunkte seien nach den Anforderungen der heutigen Gesellschaft auch im Rahmen landkreisübergreifender Hilfeleistung und angesichts der demografischen Entwicklung in der Bevölkerung unverzichtbar. Im vergangenen Jahr seien allein 9555 Rettungsdiensteinsätze mit 467 000 gefahrenen Kilometern zu verzeichnen gewesen. Insgesamt seien im Kreisverband im Behindertenfahrdienst, in der ambulanten Krankenpflege, beim Hausnotruf, bei Essen auf Rädern, mit den Helfern vor Ort, im Blutspendedienst einschließlich des Rettungsdienstes eine Million Kilometer zurückgelegt worden. Knapp dankte allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie den Führungskräften, die diese umfangreichen aber dringend notwendigen Leistungen ermöglicht hätten.

Landesgeschäftsführer Dieter Deinert hob die positive Aufbruchsstimmung, die Freude und den Stolz bei einem Neuanfang hervor und bezeichnete den Rettungsdienst in Bayern als beispielhaft für die Welt. Es sei künftig eine stärkere Zusammenarbeit von Rettungsdienst und Katastrophenschutz vorgesehen.

Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) stellte Beilngries als langjährigen starken Rotkreuzstandort und als "Hochburg des Blutspendens" heraus, freute sich über die Realisierung des Vorhabens in erstaunlich kurzer Zeit seit dem Stadtratsbeschluss zur Grundstücksregelung, verwies auf die bereits existierenden Synergieeffekte bei der gemeinsamen Heizungsanlage und der Raumnutzung von Feuerwehr und Stadtbauhof.

Alfred Schimmer, Vorsitzender des Notfallfördervereins Eichstätt, stellte seine Institution vor und überreichte an Kreisvorsitzenden Knapp einen Scheck in Höhe von 4000 Euro zur Ausstattung des Notarztzimmers im neuen Haus und zur Unterstützung der Helfer- vor-Ort-Gruppe Wellheim. Gerhard Seibold vom Architekturbüro Seibold&Seibold übergab Knapp den offiziellen Schlüssel für das Haus und Kreisgeschäftsführer Stefan Janczik eine Spende.

Pfarrerin Dagmar Knecht und Dekan Josef Funk nahmen die kirchliche Segnung vor und zogen eine Parallele von den Tätigkeiten des Roten Kreuzes zum Beispiel des barmherzigen Samariters. Sie wünschten allen, die bei einer Hilfeleistung mit Angst, Schmerz und Trauer konfrontiert würden, eine positive und professionelle Auseinandersetzung mit dem Leid Anderer. Mädchen der Bereitschaftsjugend trugen dazu die Fürbitten vor. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Eichstätt, Emmeram Hollweck, freute sich über die sichtbare und sinnvolle Verwendung der Unterstützung seines Hauses und der Unterstützung anderer Gönner.

Goldene Schlüssel

Kreisgeschäftsführer Janczik blickte im Schlusswort auf ein ereignisreiches Jahr zurück, wobei allein die Entrümpelungsaktion des alten Hauses über 2000 Stunden gekostet habe. Er überreichte symbolisch mit goldenen Schlüsseln die Verantwortung für eine erfolgreiche Arbeit im neuen Haus an Jürgen Eskofier vom Rettungsdienst, Bereitschaftsleiter Erwin Liedel, Michael Vierthaler von der Wasserwacht und Christoph Lerzer vom Betreuungszug. Den musikalischen Rahmen der Feier gab das Symphonische Blasorchester unter Leitung von Hans Haas und das Duo Alexander und Markus. Für das gemeinsame Mittagessen hatte der Betreuungszug gesorgt.