Polsdorf
Rothseeschützen feiern 40-jähriges Bestehen

Polsdorfer Verein zeigt sich stolz auf gute Entwicklung und eigenes Heim – Erinnerung an Fahnenweihe mitten in Seebaustelle

18.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:32 Uhr

Polsdorf (HK) Er ist aus Allersberg längst nicht mehr wegzudenken – der Schützenverein Rothsee Polsdorf. Zur Feier des 40-jährigen Bestehens blickten die Mitglieder auf eine sehr positive Entwicklung zurück. Der Verein hat sich längst ein eigenes Domizil geschaffen und ist dennoch schuldenfrei.

Im Kreise der Mitglieder und des Patenvereins, der Schützengesellschaft Allersberg, sowie den Freunden aus Winkeldorf bei Bremen wurde nun der 40. Geburtstag nun auch gebührend gefeiert. Rund 120 Gäste nahmen an der Jubiläumsfeier teil. Auch Landrat Herbert Eckstein, Bürgermeister Bernhard Böckeler und Altbürgermeister Ludwig Gmelch waren gekommen. Den Höhepunkt bildete dabei die Ehrung der noch lebenden Gründungsmitglieder sowie der Mitglieder, die noch im Gründungsjahr dem Verein beigetreten sind.

Einst als Schützenverein Pols-dorf und Umgebung gegründet, wurde der Verein auf vielfachen Wunsch nur zwei Jahre später in Schützenverein Rothsee umbenannt. Der Grund war die Planung des gleichnamigen Sees, der am Ortsrand von Polsdorf entstehen sollte. Eine mutige Entscheidung, denn noch keiner wusste, wie und wann der See kommen wird, erinnerte Schützenmeisterin Christine Mitterer in ihrer Laudatio und lobte zugleich die weitsichtige Entscheidung.

Weiter blickte die Schützenmeisterin auf die Vereinsgründung am 21. Februar 1975 zurück, als sich 28 Personen auf Initiative von Stuckateurmeister Heinrich Hafner trafen und mit ihrer Unterschrift die Gründung beschlossen. Nur einen Monat später waren es bereits 41 Mitglieder, die Heinrich Hafner zum ersten Schützenmeister des Vereins und Silvester Schöll aus Göggelsbuch zu seinem Stellvertreter wählten. Am 24. November 1983 wurde der Verein ins Vereinsregister des Amtsgerichts Schwabach eingetragen und eine Satzung erlassen.

Im ersten Stock der Gastwirtschaft „Jägersruh“ in Polsdorf nahmen die aktiven Mitglieder den Schießbetrieb auf. Gerne nahmen sie den Auf- und Abbau der Schießstände im Saal in Kauf. Die Gastwirtsfamilie Josef Haußner gewährte den Schützen über die lange Zeit von 26 Jahren Gastfreundschaft, für die bei der Jubiläumsfeier besonders gedankt wurde.

Den Traum von einem eigenen Schützenhaus erfüllten sich die Mitglieder im Jahr 1999. Möglich wurde dies durch die Schenkung eines Grundstücks von Ludwig Urban, das im Rahmen der Flurbereinigung getauscht wurde. Da das Tauschgrundstück kein Bauplatz war, kaufte es ein Gründungsmitglied und übergab den Kaufpreis dem Verein. Mit diesem Geld und den Kassenstand konnte der Verein den jetzigen Platz von einer Erbengemeinschaft erwerben. Dem Neubau eines Schützenhauses stand so nichts mehr im Wege, erinnerte Christine Mitterer.

Mit vielen Arbeitsstunden und durch das Anpacken vieler Freiwilliger wurde das Unmögliche scheinende doch möglich gemacht. Nach der Grundsteinlegung im August 1999 konnte das „Millenniumsbauwerk“ im Herbst 2001 seiner Bestimmung übergeben werden, nachdem bereits seit Mai 2001 dort der Schießbetrieb stattfand. „Alle sind bis heute stolz auf das gelungene eigene Heim“, sagte Mitterer, die nach den Schützenmeistern Heinrich Hafner, Erhard Urban, Silvester Schöll, Joachim Dreier, Berthold Hafner und Friedrich Straßner seit vergangenem Jahr als erste Frau an der Spitze der Rothseeschützen agiert.

Ein Großereignis war zehn Jahre nach Vereinsgründung, genauer gesagt im September 1985 die Doppelfahnenweihe des Schützenvereins Rothsee Polsdorf und der Freiwilligen Feuerwehr Birkach. Eine Besonderheit dabei war der Platz, auf dem das Fest gefeiert wurde. Er befand sich mitten in der Seebaustelle und ist bald danach in den Fluten des Rothsees verschwunden.

Heute zählt der Verein 110 Mitglieder und ist aus dem Markt Allersberg mehr wegzudenken. Thomas Mitterer hat sechs Mal die Königswürde bei insgesamt 40 Königsfeiern errungen, fünf Mal war Betty Schöll Damenkönigin.