Roth
Roth beißt in den sauren Apfel

Notwendiger Kindergarten am Hasenbühl wird teuerer als der Stadt lieb ist

08.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:34 Uhr

Roth - Trotz hoher Kosten will die Stadt Roth einen neuen Kindergarten bauen.

Der Bauausschuss hat dem Stadtrat nun empfohlen, ein dauerhaftes Gebäude auf einem Grundstück am Hasenbühl zu errichten. Und zwar zu einem Preis pro Quadratmeter, der kurz zuvor im Plenum für eine andere Kindertagesstätte als zu hoch erachtet worden war. Doch die Stadt wird in den saueren Apfel beißen müssen. Die Zeit drängt enorm. Die zusätzlichen Plätze werden ab Herbst gebraucht.

4,5 Millionen Euro plant die Stadt Roth für den Bau einer Kita mit 1020 Quadratmetern auf einem Grundstück am Hasenbühl auszugeben. "Über 4000 Euro pro Quadratmeter", rechnete Stadtratsmitglied Siegfried Schwab (Wählergemeinschaft) in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag schnell aus. "Das war uns für das Kinderhaus auf der Kupferplatte zu viel und wir haben die Kosten gedeckelt", wies Schwab auf die Diskussion in der jüngsten Stadtratssitzung hin, in der eine Kostenobergrenze von 8,5 Millionen Euro für das Kinderhaus auf der Kupferplatte beschlossen worden war.

Schon seit vielen Jahren gehören die Aufwendungen für Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen zu den höchsten Investitionen der Stadt Roth. Eine Abfrage bei den Kindergartenleitungen Ende 2019 hat ergeben, dass für das Betreuungsjahr 2020/21 wegen der sogenannten "Korridorkinder" zwischen 25 und 75 Kindergartenplätze fehlen.

Daraufhin hatte der Bauausschuss den Bürgermeister mit Beschluss vom 6. Februar beauftragt, für die Einrichtung einer "temporären Containeranlage für bis zu vier Gruppen" den Standort Hasenbühl am Ortsausgang in Richtung Hilpoltstein zu untersuchen. Zunächst war geplant, die neue Einrichtung lediglich drei Jahre zu betreiben. Im Zuge der Untersuchungen hat das Bauamt seine Meinung aber geändert. Nun soll ein Gebäude in Modulbauweise entstehen, das dauerhaft als Kindergarten genützt werden könnte.

Damit steigen die vorläufigen Kosten für den Neubau von 3,7 auf 4,5 Millionen Euro. Als Modulbau könne man den Kindergarten aber mindestens 25 Jahre lang betreiben und bekomme dafür die volle Förderung des Freistaats, so Sachbearbeiter Stefan Hofmann während der Sitzung. Allerdings handle es sich bislang lediglich um eine "Grobkostenschätzung ohne Puffer, ohne Geländeangleichung und ohne exakte Abstimmung beispielsweise zur Möblierung", so Hofmann weiter.

Stadtratsmitglied Falko Fabi-anek (Freie Wähler) wies noch dabei darauf hin, dass die Heizkosten bei der Containerplanung seiner Meinung zufolge "wesentlich höher" seien als bei der nun ins Auge gefassten Modulbauweise. "Innerhalb von drei Jahren könnte das leicht einen sechsstelligen Betrag ausmachen", rechnete er vor.

rsc