Kelheim
Rote Zahlen allenthalben

Kelheimer Kreisräte stehen dennoch hinter ihren Kliniken

19.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr

Kelheim/Pfaffenhofen (rat) Die Goldberg-Klinik in Kelheim und das Mainburger Krankenhaus haben den Kreis Kelheim im vergangenen Jahr fast vier Millionen Euro gekostet.

Diese Summe wurde am Montagnachmittag bei der Vorlage der Jahresrechnung 2017 im Kelheimer Kreisausschuss bekannt. Für die Goldberg-Klinik musste ein Zuschuss von 3,17 Millionen Euro bezahlt werden, um das Defizit auszugleichen. Für das Krankenhaus in Mainburg wurden weitere 796000 Euro fällig.

Die Zahlungen wurden von den Mitgliedern des Kreisausschusses ohne Gegenstimme bewilligt. Bekanntlich gehört das Krankenhaus in Mainburg zur Ilmtalklinik in Pfaffenhofen. Die Ilmtalklinik GmbH schloss das Geschäftsjahr 2017 laut Bilanz mit einem Minus von 5,3 Millionen Euro. Der Anteil des Kreises Kelheim an diesem Fehlbetrag beläuft sich auf 15 Prozent, was einer Summe von 796000 Euro entspricht. Den Rest des Defizits in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro muss der Kreis Pfaffenhofen übernehmen. Die Bilanzsumme der Ilmtalklinik GmbH in Pfaffenhofen hatte zum 31. Dezember 2017 rund 24,4 Millionen Euro betragen. Fast genau die gleiche Bilanzsumme, 24,9 Millionen Euro, weist die Goldberg-Klinik auf. Bei dem Kelheimer Krankenhaus beläuft sich der Jahresfehlbetrag aus dem Geschäftsbetrieb im vergangenen Jahr auf 3,66 Millionen Euro. Allerdings lässt sich von dieser Summe noch eine Abschreibung für den neuen Modulbettenbau in Höhe von 490000 Euro absetzen. Dadurch verringert sich das Defizit auf 3,17 Millionen Euro.

Um die Zahlungsfähigkeit der Ilmtalklinik GmbH zu sichern, billigte der Kreisausschuss gleichzeitig eine Abschlagszahlung in Höhe von 500000 Euro. Denn für das laufende Geschäftsjahr 2018 erwartet das Krankenhaus in Mainburg einen Verlustausgleich des Kreises Kelheim von insgesamt etwa 765000 Euro. Laut dem vorgelegten Wirtschaftsplan für das laufende Jahr rechnet die Geschäftsführung der Ilmtalklinik heuer mit einem Minus von 5,09 Millionen Euro. Seit der Gründung der Ilmtalklinik GmbH am 1. Juli 2007 hat sich der Kreis Kelheim das zur Gesellschaft gehörende Krankenhaus in Mainburg mehr als 7,5 Millionen Euro kosten lassen - trotz einer vergleichsweise geringen Beteiligung an der Gesellschaft in Höhe von nur 15 Prozent. Der Kreiskämmerer Reinhard Schmidbauer bedauerte im Kreisausschuss den "erheblichen Anstieg der Defizite in beiden Krankenhäusern während der vergangenen Jahre". Landrat Martin Neumeyer (CSU) betonte jedoch, dass der Kreis Kelheim auf alle Fälle beide Krankenhäuser in Zukunft brauchen würde, um die Gesundheitsnahversorgung der Bürger zu gewährleisten.