Greding
Rockmusik trifft auf Kirchenchor

Erfolgreiches Konzert von Sajojo mit dem Carmina Chor – Stile ergänzen sich

07.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:51 Uhr

Eng wird es auf der Bühne des Theatersaals, als der Carmina Chor das Konzert von Sajojo bereichert. Die Organisatoren können sich eine Wiederholung des außergewöhnlichen Auftritts vorstellen, sagen sie - Foto: Zwießler

Greding (HK) Eine unkonventionelle Zusammenarbeit hat am Samstagabend für ausgelassene Stimmung im Gredinger Theatersaal gesorgt: Die Band Sajojo trat gemeinsam mit dem Carmina Chor auf, Greding arbeitete musikalisch zusammen.

Die Kooperation war in mehrerlei Hinsicht etwas Besonderes: Zum einen ist es alles andere als alltäglich, dass eine Rockformation sich einen Kirchenchor auf die Bühne holt. Zum anderen war es das vorerst letzte Konzert für die Sajojo-Sängerin Andrea Häupler: Sie verlässt die Band erst einmal für eine fünfmonatige Kanada-Reise.

Gut gelaunt erwarteten die Zuschauer und Fans Sajojo, die mit einem Rock-Klassiker in das Konzert starteten: „Baby don’t you wanna go“. Doch reichten ihre Songs auch in die jüngere Vergangenheit, etwa „Rolling in the deep“. Das Repertoire der Band erfreute durch eine große Vielfalt moderner und klassischer Rocksongs. Die Harmonie stimmte – und jedes Bandmitglied, ob an der Gitarre oder am Saxofon, zeichnete sich durch kreative Soli aus. Hierbei überzeugten Lars Worch am Schlagzeug, der talentierte Saxofonist Matthias Beck, Trompetenspieler Richard Grögel sowie Michael Hobauer, der am Keyboard Eindruck machte. Zudem traten die Leadsängerin Andrea Häupler und Bandchef Markus Falk an der Gitarre auf. Sajojos sichtliche Freude am Musizieren übertrug sich schnell auf die Menge, begeistert genossen Jung und Alt das Konzert.

Allerdings bot der Abend weit mehr als die bislang bekannte Spielzeiteröffnung der Gredinger Band: Der Carmina Chor, als Special Guest angekündigt, präsentierte gemeinsam mit Sajojo vier verschiedene Songs. Zwar sei die Zusammenarbeit anfangs etwas holprig gewesen, wie der Bandleader Markus Falk erzählte, allerdings habe sich das rasch gebessert. Und der Chorleiter Manfred Butz ergänzte: „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Auch der Chor war schnell überzeugt. Obwohl die beiden Musikstile doch sehr unterschiedlich sind, war es spannend für uns.“ Er könne sich durchaus eine erneute Zusammenarbeit mit der Band vorstellen, so der Chorleiter. Im Vorfeld des Auftritts hatten die beiden Gruppen zweimal gemeinsam im Pfarrheim geprobt.

Auf die doch recht unkonventionelle Idee, dass eine Rockband gemeinsam mit einem Kirchenchor auftritt, kam der Keyboarder Michael Hobauer. Inspiriert durch das Internet, überredete er Manfred Butz zu der Zusammenarbeit – die sich als positiv für beide Seiten herausstellen sollte. Auch bei der Instrumentalisierung war man experimentierfreudig: Die Querflöte, ebenfalls nicht gerade ein übliches Instrument in der Rockmusik, wurde integriert. Insgesamt vier Songs trugen Sajojo und der Carmina Chor gemeinsam vor. Einer von diesen war „Halleluja“ von Bon Jovi – ein Lied, das ohnehin eher nicht dem klassischem Rocksong entspricht. Das Publikum zeigte sich begeistert, laute Rufe nach einer Zugabe waren der verdiente Lohn.

Nur wenig später präsentierten Sajojo ihren selbst komponierten Song: „Des glaubst ned“, der ebenfalls viel Anerkennung beim Publikum fand. Die humorvollen Bühnengespräche sorgten für Gelächter, Sängerin Andrea Häupler gab buchstäblich den Ton an: „Ned so viel labern, etz spiel ma lieber.“ Ihre großartige gesangliche Leistung ist ohnehin hervorzuheben, angesichts des nahen Abschieds zumindest auf Zeit legte sie sich noch einmal richtig ins Zeug.