Pfaffenhofen
Rocco Scholz bewältigt "Bergmarathon"

Koppenbacher Sechs-Beine-Team liefert sich bei Charity-Lauf an der Ilm ein hartes Duell mit Schrobenhausener "Eichhörnchen Runners"

29.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:13 Uhr |
Horst Kramer
Unglaubliche 41 Kilometer und 2267 Höhenmeter durch das Gelände: Rocco Scholz. − Foto: H. Kramer

Pfaffenhofen/Schrobenhausen - Der Charity-Lauf, der jetzt in Hettenhausen unweit von Pfaffenhofen über die Bühne ging - er war eine der ersten Volkslaufveranstaltungen überhaupt nach der Corona-Wettkampfpause.

 

Einige Aktive aus dem Schrobenhausener Raum haben den sportlichen Lockdown offenbar bestens überstanden, denn sie überzeugten in der Nachbarstadt an der Ilm durch hervorragende Leistungen.
So wurde der Schrobenhausener Rocco Scholz starker Zweiter des Solorennens rund um den Hagberg. Das "Eichhörnchen Runners"-Quintett mit den beiden Schrobenhausener Pädagogen Daniela Hein und Johannes Bauer holte derweilen die Bronzemedaille im Mixed-Staffelwettbewerb - knapp vor dem Koppenbacher Mutter-Tochter-Gespann Roswitha und Lena Schruf, das sich mit dem Indersdorfer Leichtathleten Martin Böller verstärkt hatte.
Der Wettbewerb war ungewöhnlich, ging es doch noch nicht um die beste Zeit auf einer klar definierten Distanz, sondern um die Herausforderung, binnen vier Stunden einen Ein-Kilometer-Kurs so oft als möglich zu bewältigen. Nicht auf asphaltierten Pfaden sollte das passieren, sondern auf einer anspruchsvollen Crossstrecke - die einst einen entscheidenden Abschnitt des berüchtigten Pfaffenhofener Nikolauscross-Parcours dargestellt hatte. Pro Runde hatten die Aktiven nun 55 Höhenmeter zu überwinden - eine zweifellos nicht zu unterschätzende Anstrengung.
Scholz bewältigte den Rundkurs unglaubliche 41-mal. Seine Distanz addierte sich somit auf 41 Kilometer, nur 1195 Meter weniger als bei einem traditionellen Marathonrennen. Dabei erklomm der 45-Jährige satte 2267 Höhenmeter - deutlich mehr als ein gut trainierter Alpintourist an einem langen Wandertag in den Bergen.
Der Schrobenhausener lieferte sich in Hettenshausen lange Zeit ein spannendes Kopf-an-Kopf-Duell mit dem Pfaffenhofener Ultradistanz-Experten Christian Schuster. Erst bei Kilometer 30 setzte sich der 15 Jahre jüngere Lokalmatador von Scholz ab und brachte schlussendlich 42 Runden auf sein Streckentacho. Knapp hinter Scholz lief der Triathlet Robert Kunz ein, dem ebenfalls 41 Runden gutgeschrieben wurden. Beste Solistin war Bianca Archut (MTV Pfaffenhofen) mit 35 Runden.
Die fünf "Eichhörnchen Runners" mit Hein und Bauer dem Ecknacher Ehepaar Amelie und Johann Hoy sowie den Pfaffenhofener Martin Rohrmann eilten 48-mal rund um den Berg. Nur ein Team der Bereitschaftspolizei Eichstätt (55) und ein Quartett aus Rohrbach (50) war etwas besser.
Mutter und Tochter Schruf erhielten zwar keinen Pokal, konnten sich aber dennoch als Siegerinnen fühlen. Zusammen mit Martin Böller waren sie nämlich 46 Runden unterwegs - jeder hatte mithin mehr als 15 Runden in den Beinen, die Eichhörnchen brachten es auf knappe zehn.
Deutlich flotter als alle anderen war indes ein Quartett des LC Aichach mit den beiden Schrobenhausener Stadtlaufsiegern Hannah Sassnink und Michael Sassnink (früher Harlacher) sowie Joachim Schmaus und Sohn Jakob. Das LCA-Team - das sich für die Männerwertung angemeldet hatte - häufelte starke 58 Runden an. Die beste Frauenriege nannte sich "Glitzerflitzer", kam aus Pfaffenhofen und gewann mit 42 Runden.
Insgesamt beteiligten sie 70 Sportlerinnen und Sportler an dem ungewöhnlichen Rennen. Sie erliefen gemeinsam stolze 1433 Euro, die jetzt der Verein "Elisa" aus Neuburg als Spende erhält, der sich um krebskranke Kinder kümmert.

SZ

Horst Kramer

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