Roaming-Gebühren fallen Mitte 2017 - umstrittene Internetregeln beschlossen

27.10.2015 | Stand 30.10.2015, 11:03 Uhr

Straßburg (dpa) Urlauber müssen ab Mitte 2017 keine Extragebühren für die Handynutzung im EU-Ausland mehr zahlen. Das hat das Europaparlament in Straßburg am Dienstag beschlossen. Zudem wurden neue Regeln zur Steuerung des Datenverkehrs im Internet beschlossen - Kritiker befüchten jedoch ein Zwei-Klassen-Internet.

Die Roaming-Gebühren fallen damit am 15. Juni 2017 weg. Es gibt aber eine Einschränkung: Wer dauerhaft eine günstigere SIM-Karte aus dem Ausland daheim nutzt, dem kann sein Anbieter auch weiterhin Extrakosten aufbrummen. Welche Kontingente an SMS, Telefonminuten und Daten frei bleiben müssen von den Roaming-Aufschlägen, wird die EU-Kommission noch ausarbeiten.
 
Das Parlament hat auch neue Regeln zur Steuerung des zunehmenden Datenverkehrs im Internet beschlossen (Netzneutralität). Niemand soll sich seine Vorfahrt im Internet erkaufen dürfen, legt die Verodnung fest.
 
Kritiker fürchten aber eine Einschränkung der Netzneutralität durch schwammige Formulierungen. Sie hatten versucht, die Abgeordneten zu Änderungen zu drängen. Im Prinzip geht es bei der Netzneutralität um die Frage, ob alle Daten gleichberechtigt und gleich schnell weitergeleitet werden.