Rivalität, oder: Wenn der Gerichtssaal den Fußballplatz ersetzt

Das Schrobenhausener Land - (nicht nur) für Kinder erklärt

11.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:52 Uhr

Guten Morgen, liebe Kinder, heute sind wir in Langenmosen.

Ah, da hat aber einer aufgepasst: Das ist genauso wie dieses Karlshuld vorgestern, meinst du, weil wir da auch über das Moos geredet haben. Aber nein, da bist du leider reingefallen: Das Moos schreibt man mit zwei o, Langenmosen nur mit einem o. Das ist ein riesengroßer Unterschied, weil das heißt, dass Langenmosen gar nichts mit dem Moos zu tun haben kann.

Das kann euch auch die Frau Ahle erklären. Sie weiß ganz genau, wie schön es hier ist, schöner als es in einem Moos je sein könnte, und sie weiß auch genau, was man sich hier anschauen könnte, wenn man hier Urlaub machen würde. Nein, die Frau Ahle ist keine Touristenführerin, die Frau Ahle ist hier die Bürgermeisterin. Aber einmal im Jahr führt sie eine Gruppe durch die gesamte Gemeinde. Das sind aber keine Touristen, sondern die Gemeinderäte. Und die müssen sich dann das anschauen, was sich die Frau Ahle ausgedacht hat, und entscheiden, was da gemacht wird. Zum Beispiel schauen die sich auch immer Spielplätze an.

Das hier ist der Herr Baierl. Der probiert ganz gern mal die Spielgeräte aus, wenn er mit der Frau Ahle und den Gemeinderäten unterwegs ist. Dabei ist der schon erwachsen. Der ist sogar schon über 30! Der Herr Baierl ist Vizebürgermeister. Und Architekt. Der hat also ganz schön viel zu arbeiten, meint ihr nicht?

Manchmal hat er aber auch Ärger. Und dann muss er ins Gericht gehen und hoffen, dass er da gewinnt. Zum Beispiel gegen den Herrn Roßkopf. Der ist der Bürgermeister von Berg im Gau. Berg im Gau, das liegt gleich neben Langenmosen und ist auch nicht viel größer, sondern sogar noch ein wenig kleiner. Die Menschen in Langenmosen und die Menschen in Berg im Gau, die haben eine gesunde Rivalität. Das sagt man so, wenn jeder von beiden meint, dass er der Bessere ist. Früher haben sie das auf dem Fußballplatz ausgemacht, aber das geht jetzt nicht mehr, weil die Mannschaft aus Berg im Gau in irgendeiner unteren Klasse ist und keine Konkurrenz mehr für die Mannschaft aus Langenmosen. Jedenfalls, jetzt schauen die Menschen aus Langenmosen und die aus Berg im Gau halt vor Gericht, wer der Bessere ist. Der Herr Baierl hatte da was gezeichnet und was ausgerechnet für die Schule von dem Herrn Roßkopf. Oder er sollte was zeichnen und ausrechnen. Das weiß keiner so genau. Das soll jetzt das Gericht herausfinden. Dass man immer nur Ärger mit der Schule hat - wer könnte das besser verstehen als ihr, Kinder, was? Wie es weitergeht mit dem Herrn Baierl und dem Herrn Roßkopf, darüber reden wir dann, wenn wir Berg im Gau besuchen. Oder auch nicht.

bdh