Riedenburg
Risse im Asphalt und Hohlräume im Felsen

15.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:06 Uhr

Am Vereinsheim der Riedenburger Schützen blättert der Putz ab. Der Bauausschuss empfahl, die Gebäudeseite neu zu verputzen.

Riedenburg (DK) Vorwiegend um die Wünsche der Feuerwehrverantwortlichen ging es bei der Tour des Riedenburger Bauausschusses am Mittwochnachmittag. Andere Themen wurden eher am Rande behandelt, waren diesmal eher von untergeordneter Bedeutung.

So weist die Verschleißdecke der Gemeindeverbindungsstraße von Georgenbuch nach Untereggersberg mehreren Bereichen Risse auf. Der Bauausschuss nahm die Schäden in Augenschein und befürchtete nicht zu Unrecht erhebliche Kosten. "Die Straße ist auf jeden Fall älter als 40 Jahre", wusste Bürgermeister Michael Schneider (CSU). Da die Reparatur einzelner Schadstellen sicher nicht lange halten werde, sei eine ordentliche Straßensanierung vermutlich die beste Lösung. Schneider überschlug kurz die erwarteten Kosten und kam auf eine Summe von mindestens 60 000 Euro "ohne Begleitmaßnahmen wie Leitplanken oder Anhebung der Bankette". Walter Schattat, der Leiter des städtischen Bauhofs, erhielt den Auftrag, die Schadstellen aufzunehmen, dann werde man sich erneut der Sache annehmen und versuchen, an Fördermittel zu gelangen.

Zuvor hatte das Gremium das unansehnliche Buswartehäuschen in Georgenbuch begutachtet, das wegen des Neubaus des Gerätehäuschens von seinem derzeitigen Standort auf die gegenüberliegende Straßenseite verlegt werden muss, wie es hieß.

Mauer hält Hochwasser ab

In Deising hielt der Bus mit dem Bauausschuss an der Ludwigsleite. Marco Reischl plant dort den Bau eines Wohnhauses. Er befürchtet allerdings Beeinträchtigungen durch die immer häufiger auftretenden Hochwasser. "Das Wasser strömt dann von den Dolinen auf der Hochfläche herunter", berichtete Konrad Halbig, Kommandant der Meiherner Feuerwehr und Dritter Bürgermeister (CWG).

Schneiders Vorschlag lautete dahingehend, dass die Stadt die Kosten für ein 35 Zentimeter hohes Mäuerchen als Grundstücksbegrenzung tragen sollte, der Bauherr werde dafür sorgen, dass der Maschendrahtzaun und die Thujenhecke, die derzeit das Grundstück begrenzen, entfernt werden. "Dann müsste das Wasser ablaufen", meinte Schneider. Der Bauausschuss werde dem Stadtrat die Empfehlung geben, dem 35 Zentimeter hohen Sockel zuzustimmen.

Zurück in der Kernstadt besichtigte das Gremium das Vereinsheim der Schützengesellschaft in der Schulstraße. Auf der linken Gebäudeseite ist der Putz großflächig abgeblättert und das, obwohl das Gebäude erst kürzlich renoviert worden war.

"Der Putz auf der gesamten Gebäudeseite ist hohl", so Schattat, an mehreren Stellen sei er lose und falle quasi von selbst ab. Kosten in Höhe von 30 Euro je Quadratmeter wurden für die Ausbesserung genannt. Es herrschte Einigkeit, dass die gesamte Gebäudeseite neu verputzt werden muss.

"Wir werden mit den Verantwortlichen des Schützenvereins reden und schauen, was möglich ist", so Schneider. Auf jeden Fall sei dieser Gebäudeschaden nicht der Schützengesellschaft anzulasten, mit der die Stadt einen Nutzungsvertrag abgeschlossen hat.

Auch der Großbaustelle hinter dem Feuerwehrhaus in Riedenburg stattete der Bauausschuss einen Besuch ab. Dort läuft derzeit die 1,3 Millionen teure Sanierung und Erweiterung, die bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll.

30 neue Stellplätze

Hinter dem Gerätehaus sollen im Hangbereich rund 30 neue Stellplätze für anrückende Pkw entstehen. Kein leichtes Unterfangen, wie der Bauausschuss befand. Beeindruckt standen die Mitglieder vor der großen Bohrpfahlwand, die derzeit errichtet wird. "15 bis 18 Kubikmeter Beton haben wir mehr gebraucht", schilderte Bürgermeister Michael Schneider den Sachstand. Grund dafür seien Hohlräume in den Felsen.

Etwa acht Meter tief werden die Pfähle, die das Feuerwehrgebäude absichern sollen, in den Berg gerammt. In dem Anbau auf der hinteren Gebäudeseite sollen unter anderem Sanitäranlagen und Lagerräume untergebracht werden.