Gerolsbach
Risiko ist nicht zu vermeiden

Kindergartenerweiterung und Schulhaussanierung im Gerolsbacher Rat

20.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:32 Uhr

Gerolsbach (bdh) Diverse Architekten- und Ingenieurverträge muss die Gemeinde Gerolsbach für die Erweiterung des Kindergartens Regenbogen und die Sanierung der Schule abschließen.

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung jeweils zugestimmt.

So übernimmt das Pfaffenhofener Büro Raum-Landschaf(f)t für 47000 Euro die weitere Planung für die Kindergartenerweiterung. Das Honorar berechnet sich gemäß der üblichen Honorarordnung für öffentliche Bauten (HOAI) anhand der Bausumme - die so genannten anrechenbaren Kosten betragen 415000 Euro. Die Planung für Heizung, Lüftung und Sanitär erledigt für 24000 Euro das Ingenieurbüro Glasmann in Pfaffenhofen. Für das Kindergartenjahr 2018/19 sind nach den vorläufigen Zahlen 131 Mädchen und Buben angemeldet worden. Ab September wird also zusätzlicher Platz benötigt. Der Erweiterungstrakt soll in Holzbauweise entstehen.

Er könnte rechtzeitig fertig sein - sofern die Gemeinde eine Firma findet, die ihn sofort nach der Ausschreibung bauen kann. Ansonsten müssten Kinder - zumindest vorübergehend - in die Turnhalle ausgelagert werden. "Wir werden versuchen, alle Kinder unterzubringen - egal, ob wir bauen können oder nicht", sagte Bürgermeister Martin Seitz. Gemeinderat Stefan Maurer schlug vor, im Hinblick auf die Entwicklung der Buchungszahlen im Kindergarten gleich die nächste Erweiterung zu planen. Geschäftsleiter Thomas Kreller warnte, es könne Probleme mit dem staatlichen Zuschuss geben, wenn die zweite Erweiterung geplant werde, bevor die erste überhaupt gebaut sei. Bei der Sanierung der Grundschule beläuft sich das Honorar für den Planer im Bereich Heizung, Lüftung, Sanitär auf knapp 30000 Euro, wie aus dem Architektenvertrag hervorgeht, den der Gemeinderat einstimmig beschloss. An einem in der Summe enthaltenen Umbauzuschlag störte sich Peter Wörle (CSU): Wenn ein Ingenieur so etwas schon verlange, dann könne man aber auch eine Punktlandung bei den Kosten erwarten. Das könne man wohl kaum verlangen, entgegnete Seitz. Bei einem Umbau sei immer mit Unwägbarkeiten zu rechnen. Wolle man die weitgehend ausschließen, müsse man aufwendige Voruntersuchungen vornehmen - und die kosteten sowohl viel Zeit als auch viel Geld. Dass bei einer Renovierung immer mal wieder zuvor unbekannte Probleme auftreten können, das zeigte dann gleich der nächste Tagesordnungspunkt. Es bestehe die Möglichkeit, hatte einer der Planer festgestellt, dass die Heizung nicht mehr ausreichen könnte, wenn die - wegen der Mittagsbetreuung erforderliche - Küchenlüftung läuft, weil dann viel warme Luft aus dem Gebäude gezogen wird. Formal müsse nun eine umfangreiche Heizlastberechnung für die ganze Schule erstellt werden. Der Gemeinderat beschloss, darauf zu verzichten und das Risiko, dass Gebäudeteile während der Küchennutzung nicht mehr genügend Wärme bekommen, im Kauf zu nehmen. Dass bei einem Umbau Unwägbarkeiten auftreten könnten, die zusätzliche Ausgaben mit sich bringen, habe man ja von vornherein gewusst, meinte Rudi Lönner.

Für Maßnahmen zur Brandschutzsanierung in der Schule liefen bereits die ersten Ausschreibungen, sagte Seitz. Aber: "Wir werden Probleme haben, dass wir für alles Firmen bekommen. " Denn die seien oft für Monate ausgebucht. Es sind derzeit schon, meinte Seitz, "wilde Zeiten" in der Baubranche.