Riedenburg
Risiko: Eine Generation von Nichtschwimmern

Wasserwacht Riedenburg gibt aktuellen Lagebericht ab - Lichtblick Freiwasserschwimmkurs

16.09.2021 | Stand 21.09.2021, 3:35 Uhr
Vom ersten Freiwasserschwimmkurs am Agathasee berichten Bernhard Müller (von links), technischer Leiter der Kreiswasserwacht, Jugendleiterin Anna-Lena Müller und Josef Petz junior, Vorsitzender der Ortsgruppe Riedenburg. −Foto: Sonnenmoser

Riedenburg - Die Wasserwacht Riedenburg hat nach mehr als eineinhalb Jahren Vereinsarbeit unter Pandemie-Bedingungen Bilanz gezogen. Als erfreulich wurde gewertet, dass der in diesem Jahr erstmals angebotene Freiwasserschwimmkurs am Agathasee gut angenommen wurde.

Starttermin war der 13. August. An sechs Terminen wurde das Schwimmen gelehrt. Der Kurs wurde in die Sommerferien gelegt, da es bei einem Schwimmkurs in offenen Gewässern notwendig ist, dass ein Elternteil beim Schwimmunterricht dabei ist. Dies habe sich positiv auf das Lerntempo ausgewirkt: "Die Eltern haben daheim den Pool volllaufen lassen und die Schwimmübungen mit den Kindern wiederholt, das hat man gemerkt", freute sich Bernhard Müller, technischer Leiter der Kreiswasserwacht.

Josef Petz junior, Vorsitzender der Ortsgruppe Riedenburg gab jedoch zu bedenken, dass Schwimmkurse am See mehr Arbeit für die Wasserwacht bedeuten und zuerst ein tragfähiges Konzept erarbeitet werden musste. Zudem könne sich der Kurs durch Abhängigkeit von gutem Wetter in die Länge ziehen. Dadurch sei mehr als ein Freiwasserkurs nicht möglich. Bedarf bestehe aber für mindestens vier Lehrgänge.

Doch das Riedenburger Hallenbad ist wie alle Lehrschwimmhallen, welche vom Landkreis Kelheim betrieben werden, bis auf weiteres Corona-bedingt geschlossen. Unter diesen Bedingungen habe die Wasserwacht keine Möglichkeit weitere Kurse anzubieten. Müller warnte vor dem Heranwachsen einer Generation von Nichtschwimmern, sollten nicht bald wieder Schwimmkurse ganzjährig möglich sein. "Die Kinder sind hier in der Gegend von vielen Gewässern umgeben, nicht schwimmen zu können ist brandgefährlich", erklärte er.

Zudem ist der Zugang zu den Hallenbädern auch für Training und Ausbildung der Aktiven Mitglieder und der Jugendabteilung der Wasserwachtdringend notwendig. Von den 60 Kindern, die vor der Pandemie regelmäßig zu den Gruppentreffen gekommen sind, seien noch 17 übrig. "Wenn jemand zur Wasserwacht geht, will er schwimmen", merkte Petz an. Dies war aber in den vergangen eineinhalb Jahren nur sehr eingeschränkt möglich.

Auch wenn es momentan düster aussieht, hofft die Wasserwacht Riedenburg, dass die Schwimmhallen des Landkreises so bald wie möglich wieder ihre Tore für sie öffnen.

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, organisiert die Riedenburger Wasserwacht eine Unterschriftenaktion. Einige Mitglieder stehen mit Listen für Unterschriften am Samstag, 18. September, von 8bis 17 Uhr vor dem Rewe-Markt im Gewerbegebiet Aicholding und hoffen auf viele Einträge.

DK

Anna Sonnenmoser