Steindl
Riesige Seifenblasen und fliegende Gummibärchen

"Kinder-Action-Tag" der Landeskirchlichen Gemeinschaft Steindl - Auf der Suche nach kleinen Schätzen

19.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:51 Uhr
Viel Spaß haben die Mädchen beim Basteln. −Foto: Foto: Leykamm

Steindl (lkm) Reich beschenkt gingen die Buben und Mädchen beim sechsten "Kinder-Action-Tag" der Landeskirchlichen Gemeinschaft (LkG) nach Hause, denn dieses Mal konnten sie auf Schatzsuche gehen.

Enorme Mühen etwa hatten in einem Anspiel ein Ackerpächter und seine Ehefrau. Die beiden ließen in vielen Szenen ein Gleichnis Jesu vor den Augen der jungen Zuschauer lebendig werden. Der Pächter hatte auf einem seiner gepachteten Felder doch tatsächlich einen vergrabenen Schatz entdeckt. Das klingt zwar nach Märchen, ist aber direkt aus der Lebenswelt der Israeliten an der Nahtstelle zwischen Altem und Neuem Testament gegriffen. Denn ein Verbuddeln von Schätzen auf landwirtschaftlichen Flächen war damals üblich, um die Kostbarkeiten vor Raubzügen zu schützen. In dem Anspiel sieht das Ehepaar nur einen Weg, um an das wertvolle Gut heranzukommen - den Acker zu kaufen und dazu das eigene Haus samt Möbel zu verkaufen, ein Ölgemälde und einen Ochsen noch dazu. Was wohl Kinder von heute dazu sagen würden, wenn die Eltern plötzlich alles zu Geld machten - inklusive des Autos und des Fernsehers - übersetzte die Organisatorin der Veranstaltung, Anna Wießmeier, in die heutige Zeit. Und erntete laute Rufe des Erstaunens der 57 Buben und Mädchen. Und dennoch: "Die Geschichte haben wir uns nicht ausgedacht", so die Moderatorin, "sondern sie steht in der Bibel" (Mt. 13,44-46).

Für das eigene Leben nachempfinden konnten die Kinder das Gleichnis anhand des Beispiels von Fußballstickern - wie weit würden sie gehen, um den letzten fehlenden noch zu bekommen? Oder gar um einen echten Schatz zu erhalten? Eine Botschaft der mehrdeutigen Geschichte: Es kann großen Einsatz erfordern, sich etwas anzueignen, was eigentlich ein unverhofftes, riesiges Geschenk darstellt.

Nach Altersgruppen gestaffelt verinnerlichten darauf die fünf bis elf Jahre jungen Teilnehmer in Workshops das Thema. Die Veranstalter mussten dabei aber das Rad nicht komplett neu erfinden. Sie konnten sich bei dem bedienen, was die Kinderreferentin des Puschendorfer Gemeinschaftsverbandes, Christine Stern, zu einem solchen Thementag ausgearbeitet hat. So entstanden Schatzkistchen und Schätze völlig verschiedener Machart. In den Gefäßen zu finden war dann, im übertragenen Sinne, die Liebe Gottes selbst. Und die braucht es vor allem auch in unserer Zeit, auch in den Kindergärten und Schulen.

"Wir wollen den Kindern klar machen, dass Gott sie liebt und wertschätzt und sie deshalb ihren eigenen Wert nicht von Dingen oder der Meinung anderer abhängig machen müssen", erklärte Wießmeier. An diesem Schatz gelte es festzuhalten. "Gott, du bist mir wichtiger als andere auf der Erde", lautete so auch die Botschaft der Workshops. Und tröstlich erkang es in einem Lied des "Kinder-Action-Tags": "Gib Jesus deinen Sorgentopf, er lässt dich nicht im Stich. " Denn für ihn, so deutet die Bibel es auch an, ist jeder Mensch selbst ein Schatz, für den er das Äußerste bereit ist zu geben. Ein breites Spiel- und Sport-Angebot rundete die Veranstaltung ab. Die junge Generation durfte sich an Pedalos und Stelzen üben, Riesenseifenblasen entstehen lassen, sich an der Gummibärchenschleuder betätigen und vieles mehr.

Das große Engagement der Veranstalter trug schnell Früchte: Noch am selben Tag bot die elfjährige Teilnehmerin Angelina aus Pyras an, im nächsten Jahr als Helferin mitzuwirken. Ihre gleichaltrigen Freundinnen Helena (Offenbau) und Jana (Roth) sowie sie selbst zählen zu den Kindern, die am meisten bei der Veranstaltungsserie mit von der Partie waren.

Der "Kinder-Action-Tag" war auch heuer Teil des Thalmässinger Ferienprogramms. Diesmal nahm die LkG auch verstärkt Männer in die Pflicht, was gerade bei den Jungs sehr gut ankam. Immerhin fast ein Drittel der 37 Mitarbeiter waren männlichen Geschlechts. Und es gab die Möglichkeit, die Kinder schon einige Zeit vor dem Beginn vorbeizubringen, was viele Berufstätige dankend annahmen. Andere Eltern nutzten diese Gelegenheit, um daheim in Ruhe für den Urlaub zu packen.