Burgheim
Riesenfrust über Blechlawine

Gremium übt massive Kritik an Teilumleitung des B16-Verkehrs durch mehrere Dörfer

21.01.2021 | Stand 25.01.2021, 3:34 Uhr
Ärgerliche Umleitung: Ein Teil des B16-Verkehrs fließt derzeit wegen einer halbseitigen Sperrung bei Unterhausen durch mehrere Ortsteile von Burgheim und Oberhausen - zum Ärger der Anwohner und der verantwortlichen Kommunalpolitiker. −Foto: Schmitt, DK-Archiv

Burgheim - Der Ärger über das Staatliche Bauamt Ingolstadt sitzt in Burgheim tief.

Sehr tief. "Das ist eine unsägliche Situation", schimpfte Bürgermeister Michael Böhm am Mittwochabend im Marktgemeinderat über die laufende Umleitung eines Teils des B16-Verkehrs über mehrere Dörfer. Der Ärger des CSU/JBB-Politikers entzündete sich nicht nur an der Regelung selbst, sondern auch an der fehlenden Kommunikation durch die Baubehörde. Denn diese könnte für Burgheim womöglich massive Folgen haben.

Die Umleitung schwebt derzeit wie das sprichwörtliche Damoklesschwert über dem Start der Kanalerneuerung in Leidling. Wie berichtet, soll der Ortsteil ab dem Frühjahr ein komplett neues System für die Abwasserbeseitigung. Der Bauzeitenplan sieht Böhm zufolge einen Beginn der Arbeiten Anfang April vor. Nur: Die Maßnahme auf der B16, wo bei Unterhausen die Sicherung der dortigen Böschung läuft, wird voraussichtlich bis Ende April dauern. Die Zusicherung aus Ingolstadt, das Projekt zügig umzusetzen, beruhigte die Burgheimer Räte kaum.

"Ich habe die ganz große Sorge, dass wir nicht anfangen können", betonte Böhm, der versprach, nicht locker zu lassen. Norbert Zinsinger, Ortssprecher von Leidling, hielt eine massive Verkürzung der Bauzeit auf der B16 für zwingend erforderlich. "Sonst fangen wir an und dann staut sich der B16-Verkehr bei uns", kritisierte er. Ebenso wie Carmen Schneider, CSU/JBB-Gemeinderätin aus Straß, sieht er zudem eine Querungshilfe im Ort als nötig an. "Sobald wieder Schule ist, müssen 90 Prozent unserer Kinder über diese Straße", so Zinsinger.

Zu diesem Ärger kommt laut dem Rathauschef eine aus seiner Sicht falsche fachliche Entscheidung dazu. "Den Verkehr auf der B16 zu lassen und mit einer Ampel zu arbeiten, wäre zumutbar gewesen", fand er und betonte: "In der ersten Bauphase vor Weihnachten hat das auch funktioniert. " Das sah auch der Rest des Gremiums so. Vize-Bürgermeister Andreas Flath (FW) reagierte "enttäuscht" auf das Verhalten der Behörde und betonte, dass eine zügige Abwicklung im Winter kaum machbar sei. Für diese Ansicht spricht das tatsächliche Geschehen auf der Baustelle. "Es kann nicht sein, dass da nur ein Bagger und ein Lkw sind und trotzdem der Verkehr über die Dörfer fließt", so Zinsinger. Sebastian Zitzmann (CSU/JBB) hat zudem schon einige riskante Überholmanöver beobachtet, da viele Autofahrer im vermeintlichen Glauben, dass nach der Baustelle niemand entgegenkommen kann, recht rigoros agieren. Und seiner Fraktionskollegen Judith Happ kamen eigenen Worten zufolge in der Dunkelheit bereits mehrere Geisterfahrer im Baustellenbereich entgegen. Kurzum: Nach Ansicht des Gremiums ist die aktuelle Situation untragbar - sowohl in den Dörfern als auch auf der Bundesstraße. In Leidling und Straß wird die Kommune ab der kommenden Woche nun ein Beweissicherungsverfahren veranlassen, um mögliche Veränderungen zu dokumentieren. Bei größeren Schäden wäre Burgheim dann im Falle eines Rechtsstreits gewappnet, betonte Böhm.

sja