Riedenburg
Riedenburger Straße sackt ab

Auf die Stadt kommen erhebliche Kosten zu

21.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

−Foto: Rast

Riedenburg (rat) Die Stützmauer der Mühlleite in Riedenburg neigt sich und die Straße sackt ab. Der Stadt drohen deshalb Sanierungskosten in Höhe von rund 250000 Euro. Am Montag machten sich die Mitglieder des Bauausschusses ein Bild von der Lage.

Die Mühlleite ist eine schmale Straße, die sich hinter dem Riedenburger Feuerwehrhaus den Berg hochzieht. Doch sie bereitet Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) und Walter Schattat, dem Leiter des Bauamts, erhebliche Sorgen. Gestützt wird die Mühlleite derzeit von einem etwa 35 Meter langen Betonwall, der sich aber - selbst für Laien sichtbar - vom Hang wegbewegt. Die Folgen sind erheblich: Die Mühlleite musste inzwischen für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen gesperrt werden. Für die Anwohner bedeutet das, dass sie ihre Abfalltonnen den Hang hinab- und hinaufrollen müssen, da die Müllautos die Straße nicht mehr befahren dürfen.

Schattat recherchierte im Archiv des Rathauses und entnahm den Unterlagen, dass die Mauer in den 1970-er Jahren vom Landkreis gebaut worden war. Ein von der Stadt beauftragter Statiker habe nun in einem Gutachten erkannt, dass das Fundament der Mauer nicht tief genug in den Boden reicht. Wie Schattat dem Bauauschuss weiter berichtete, habe man eine Probebohrung vorgenommen. Dabei sei festgestellt worden, dass das Erdreich unter der Asphaltdecke sehr nass ist. "Auf die Mauer wirkt also nicht nur der Erddruck, sondern auch noch Wasserdruck", schlussfolgerte Schattat. Vize-Bürgermeister Konrad Halbig (CWG) machte das Gremium darauf aufmerksam, dass unter der Fahrbahn zusätzlich eine Hauptwasserleitung verlegt ist. Es müsse also gehandelt werden, um nicht noch einen Wasserrohrbruch zu riskieren. Nach den Erkenntnissen des Bauamts verläuft die Straße auf zerklüftetem Fels. Es sei sinnlos, die Hohlräume mit Beton auszufüllen, weil Unmengen gebraucht würden.

"Die alte Mauer kann nicht abgerissen werden."

Bauamtsleiter Walter Schattat

 

Bleibt als einzige Möglichkeit, wie vom Statiker vorgeschlagen, parallel zum bestehenden Betonwall einen neuen hochzuziehen. "Die alte Mauer kann nicht abgerissen werden", bestätigte Schattat. Doch auch hier steckt der Teufel im Detail. Am Fuße eines Mauerabschnitts wurde ein alter Gewölbekeller einer früheren Brauerei entdeckt. Dieser muss zuvor komplett mit Beton verfüllt werden. Sämtliche Kosten muss die Stadt übernehmen, eine staatliche Förderung schloss Schattat aus.

Mit schwierigen Problemen beschäftigte sich der Bauauschuss zudem an der Riedenburger Grund- und Mittelschule. Die Bildungseinrichtung soll barrierefrei werden. Bürgermeister Lösch hofft hier, ein frisch aufgelegtes Förderprogramm des Bundes anzapfen zu können. In dessen Zuge erhält Bayern 293 Millionen Euro für die "Verbesserung der Schulinfrastruktur", wie es in dem neuen "Kommunalinvestitionsförderungsfonds" heißt. Lösch erwartet für Riedenburg eine konkrete Fördersumme von 250000 bis 300000 Euro.

Zur erhofften Barrierefreiheit an der Grund- und Mittelschule würde auch ein Aufzug für gehbehinderte Schüler und Lehrer zählen. Architekt Franz Schindlbeck erläuterte dem Gremium, wo im Schulhaus ein Aufzug platziert werden könnte und welche baulichen Veränderungen dafür erforderlich sind. Unter anderem müsste eine Putzkammer im Keller verlegt werden. Zudem seien geringfügige Modifikationen an der Statik des Gebäudes nötig.

Bei dieser Gelegenheit könnte eine mit Waschbetonplatten gepflasterte Außenterrasse saniert werden. Diese ist seit Jahren für die Schüler gesperrt. Wie sich Lösch erinnerte, seien in einem schneereichen Winter beim Räumen des Flachdachs Schneemassen auf die Terrasse geworfen worden, was zu deren Beschädigung geführt habe.

Zur barrierefreien Schule zählen außerdem eine kleine Rampe zur Überwindung der Stufe am Haupteingang sowie barrierefreie Toiletten. "Wenn wir diese Förderung bekommen, dann wäre viel gewonnen", sagte Lösch.