Riedenburg
Riedenburger Senioren sind geimpft

In den beiden örtlichen Einrichtungen verliefen die Aktionen problemlos

21.01.2021 | Stand 26.01.2021, 3:33 Uhr
In der Riedenburger Senioreneinrichtung Burgenblick waren die mobilen Impfteams bereits erfolgreich an der Arbeit. −Foto: Ehrlich

Riedenburg - Fast alle Senioren in den beiden Riedenburger Einrichtungen sind inzwischen gegen das Coronavirus geimpft. Das bestätigten die jeweiligen Leiterinnen des Pflege- und Betreuungszentrums Burgenblick und des Seniorenhauses Riedenburg auf Anfrage unserer Zeitung. Damit dürfte nach dem heutigen Wissensstand ein Grassieren des Virus, wie zum Beispiel in Seniorenhäusern in Beilngries oder Berching, wo es zahlreiche Todesopfer gab, in Riedenburg ausgeschlossen sein.

Die Senioren der Einrichtung Burgenblick erhielten am Mittwoch bereits ihre zweite Impfung, womit die Aktion abgeschlossen ist. Die erste Spritze war ihnen bereits am 30. Dezember, also nur drei Tage nach dem offiziellen Start der Impfaktion im Kreis Kelheim, gesetzt worden. "Alles war super durchorganisiert, das lief echt spitze", schwärmt die Chefin Steffi Varga. Bei Senioren, die nicht mehr für sich selbst entscheiden können, habe man im Vorfeld die Einwilligungen von Angehörigen und Betreuern eingeholt. Das mobile Impfteam habe bei etwaigen Unklarheiten eine intensive Prüfung vorgenommen. Etwa 95 Prozent der im Haus lebenden 70 Senioren hätten sich das Vakzin spritzen lassen. Bislang seien ihr keine Klagen über Nebenwirkungen zu Ohren gekommen, berichtet Steffi Varga.

Nach ihren Angaben gab es im Haus Burgenblick während der Monate der Pandemie keinen Corona-Fall. Dennoch fühlt sich Steffi Varga nun von einer Last befreit: "Ich bin heilfroh."

Auch im Burgenblick hätten sich mehrere Pflegekräfte bei der Erstimpfung nicht impfen lassen (siehe eigenen Bericht). Drei Viertel von ihnen hätten sich aber inzwischen eines Besseren besonnen, schätzt Steffi Varga.

Im Riedenburger Seniorenhaus dauert es noch knapp zwei Wochen bis zur Zweitimpfung. Die Erstimpfung wurde den dort wohnenden 65 älteren Herrschaften bereits vor gut einer Woche verabreicht. Die Impfquote beträgt nach den Worten der Leiterin Rita Höppner 100 Prozent. Lediglich bei drei weiteren Bewohnern müsse noch eine Frist von 90 Tagen abgewartet werden. Denn sie waren laut Höppner vor einigen Wochen mit dem Virus infiziert, hätten aber glücklicherweise kaum Symptome gehabt. Der genaue Termin für die Zweitimpfung werde dem Seniorenhaus noch vom Landratsamt mitgeteilt. "Sie können dort derzeit nicht garantieren, wann genau der Nachschub an Impfstoffen ankommt."

Die erste Impfung sei jedenfalls zügig über die Bühne gegangen. Das mobile Impfteam habe die Arbeit gegen 9Uhr begonnen und sei gegen 13.30 Uhr bereits wieder abgerückt, erinnert sich Rita Höppner. Auch sie lobt das bestens organisierte mobile Impfteam. Nebenwirkungen habe es keine gegeben: "Kein Fieber, keine allergischen Reaktionen - alle Senioren haben danach gesagt, dass sie es sofort wieder machen würden." Auch bei den Angehörigen der Senioren sei die Impfbereitschaft durchwegs sehr hoch: "Hut ab vor der Vernunft der Angehörigen", sagt Rita Höppner.

Sie selbst sei ebenfalls schon geimpft. Und auch ein großer Teil ihres Personals habe sich das rettende Vakzin bereits spritzen lassen. Vereinzelt seien Mitarbeiter, die den Schritt bei der Erstimpfung noch nicht gewagt hätten, inzwischen auf sie zugekommen, um die Impfung nachzuholen. Die Gründe für deren anfängliche Skepsis kennt die Leiterin nicht. Diese Angestellten müssten sich nun Termine im Impfzentrum geben lassen.

Auch bei Rita Höppner herrscht jetzt Erleichterung: "Der Grundstock ist gelegt, dass uns nicht das Schicksal wie in anderen Senioreneinrichtungen ereilt."

Sie blickt auf strapaziöse Monate zurück. Dank der minutiösen Einhaltung des Hygienekonzepts und unzähliger Tests - aber auch durch Glück - sei man bislang ohne Katastrophe durch die Pandemie gekommen. Rita Höppner will in ihrer Aufmerksamkeit und Vorsicht aber nicht nachlassen. Die mit dem Landratsamt vereinbarten Hygienevorschriften würden weiterhin strikt eingehalten, kündigt sie an.

Die Kreisbehörde bestätigt auf Anfrage unserer Zeitung, dass es in den beiden Riedenburger Pflegeheimen "keine Probleme bei der Durchführung der Impfungen" gegeben habe. Die Einwilligungs- und Anamnesebögen von jedem Impfling seien vorgelegen. Die Aufklärung sei zuvor durch die Ärzte des Impfzentrums erfolgt. "Generell wurden in wenigen Fällen vor Ort noch persönliche und telefonische Aufklärungsgespräche geführt." Die Vorarbeiten seien durch die Firma Aicher in beiden Einrichtungen am Vortag erledigt worden. "So war ein nahezu reibungsloser Ablauf möglich."

rat