Riedenburg
Riedenburg näht zusammen

Interessierte können unter der Anleitung der VHS Mund-Nase-Schutzmasken herstellen

26.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:39 Uhr
So oder so ähnlich könnte ein selbst genähter Mundschutz aussehen. Er dient weniger dem Eigenschutz als vielmehr dem Schutz der anderen Personen. −Foto: Christian Charisius/dpa

Riedenburg - In Riedenburg wird eine "Näh-Challenge" organisiert.

 

Die Aktion ist laut einer Mitteilung der Stadt eine Folge der Ausgangsbeschränkung und des vorläufigen Endes aller Kurse der örtlichen Volkshochschule. Wer kann und mag, tritt einer Whatsapp-Gruppe bei und nadelt daheim und doch in Gemeinschaft einen Mund-Nase-Schutz (MNS).

Die Übertragung von Coronaviren erfolgt durch Tröpfchen, die beispielsweise beim Sprechen, beim Husten oder Niesen entstehen und auf die Schleimhäute von Kontaktpersonen gelangen können. Die Tröpfchen können auch Oberflächen kontaminieren. Direkter Händekontakt mit Oberflächen, die mit virushaltigen Sekreten verseucht sind, und anschließender Hand- Mund-Nasen- Kontakt kann ebenfalls zur Übertragung führen. Ein handelsüblicher Mund-Nase-Schutz kann die Verteilung von Tröpfchen in die Umgebung und auf Kontaktpersonen verhindern. Der selbstgenähte Mund-Nasen-Schutz dient also weniger dem Eigenschutz als vielmehr dem Schutz der anderen Personen. Wenn viele ihn in der Öffentlichkeit tragen, kann das dazu beitragen, die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Der selbstgenähte Mehrweg- Mund-Nasen-Schutz ist natürlich weder geprüft noch zertifiziert. Er kann aber eine Alternative sein bei Engpässen beim handelsüblichem Mund-Nase-Schutz, der jetzt Helfern im pflegerischen und medizinischen Bereich vorbehalten bleiben muss. Hinweise zur richtigen Verwendung und Hygiene des selbst genähten Mund-Nase-Schutz finden die Teilnehmer online.

Auf der Homepage der Stadt und der VHS wird ein Link zu einer bebilderten Nähanleitung veröffentlicht. Wer keinen Internetzugang hat und gerne mitmachen möchte, der kann die VHS-Leiterin Petra Kolbinger unter der Telefonnummer (09442)8739336 anrufen. Es wird versucht, jedem Interessierten die Anleitung zum Nacharbeiten zukommen zu lassen. Die Idee ist, bei der Stadt einen Bestand an Mundschutz-Masken anzulegen, der im Bedarfsfall an die Nachbarschaftshilfe ausgegeben werden kann.

Thea Helmich, sie leitet die Nähkurse an der VHS, steht für Fragen rund ums Nähen des Mundschutzes zur Verfügung; organisatorische Fragen versucht die VHS-Leiterin Petra Kolbinger zu beantworten.

Die Teilnehmerinnen sind aufgefordert, ihren Schrank nach kochfesten Stoffen zu durchforsten. Materialbeschaffung, Problemlösungen, Verbesserungen - gemeinsam können wir viel erreichen und alle zusammen gut durch die Coronakrise kommen, heißt es in der Mitteilung.

Die Masken sind leicht nachzuarbeiten. Vielleicht finden auch die Kinder Spaß daran, gemeinsam mit den Eltern einen MNS zu nähen. Die Organisatoren freuen sich, auf Fotos, Erfahrungen und viele Atemschutzmasken für Helfer.

DK