Schweitenkirchen
Richtungsweisende Entscheidungen

Schweitenkirchener Gemeinderat will Einheimischen in Kleinarreshausen den Bau neuer Häuser erleichtern

21.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Neue Häuser sollen Einheimische bald im Schweitenkirchener Ortsteil Kleinarreshausen bauen dürfen - Foto: Schmid

Schweitenkirchen (sdb) Welcher Ort soll sich wie entwickeln? Mit dieser Kernfrage sind gerade Gemeinderatsmitglieder kleiner Kommunen wie in Schweitenkirchen immer wieder konfrontiert. Wo will ich hin und wie viel Mehrfamilienhäuser vertragen kleine Orte wie Loipersdorf, Ampertshausen oder Kleinarreshausen? Über dessen Erweiterung wurde in der jüngsten Sitzung diskutiert.

Kleinarreshausen ist ein kleiner Ort mit ein paar Höfen in der Nähe von Geisenhausen. Um den Kindern der Einheimischen zu ermöglichen, sich hier mit eigenen Familien niederzulassen, muss die Innenbereichssatzung entsprechend geändert werden. Mit den Einwänden, Anregungen und Hinweisen zu deren Entwürfen, die im Juli öffentlich bekannt gemacht wurden, hatten sich die Gemeinderäte ausführlich beschäftigt. Viele Punkte gab es hier abzuwägen und lang und breit schriftlich darzulegen.

So wollte das Bauamt wissen, warum gerade hier – so nah an der Autobahn – gebaut werden soll. Schweitenkirchens Bürgermeister Albert Vogler (CSU) erläuterte: „Zum einen haben sich durch die Nähe der Autobahn erfolgreiche und zukunftsträchtige handwerkliche Unternehmen entwickelt. Dass man bei uns noch da wohnt, wo man seinen Hof oder seine Werkstatt hat, das hat am Land Tradition, ist praktisch und das ist auch für den Ort gut. Freundschaften können erhalten bleiben und das Vereinsleben wird dadurch auch gestärkt und die wiederum tragen einen wesentlichen Teil zur Jugendarbeit bei. Das wollen wir auch so beibehalten.“ Zur Abstimmung standen die detaillierten Antworten und Stellungnahmen der Gemeinde zu vielen Details, die akribisch vorbereitet waren, sodass die Gemeinderäte nur noch nicken mussten.

Anders sah das beim Neubau eines Sechsfamilienhauses und eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung und Doppelgarage in Ampertshausen bei Aufham aus. Hier äußerte Vogler Bedenken: „Zwei Probleme tauchen hier auf. Zum einen wird das alles viel zu dicht für den kleinen Ortsteil Ampertshausen. Zum anderen gibt es hier doch vorwiegend Landwirtschaft, und zwar Schweinehaltung, Hopfenanbau und auch Kiesabbau. Und bei den Schweinen kann das dann schon mal riechen“, befand Vogler und wies auf das Immissionsschutzgesetz hin.

In der Septembersitzung wurde daher entschieden, das Vorhaben zurückzustellen. Nun stand die gleiche Bauvoranfrage wieder auf der Tagesordnung, allerdings in abgeänderter Form. Jetzt lag eine reduzierte Variante mit einem Doppelhaus und einem Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung vor, was vonseiten des Gemeinderates positiver aufgenommen wurde. Die Zustimmung wurde unter der Maßgabe erteilt, dass das Doppelhaus pro Haushälfte nur eine Wohneinheit aufweist. „Wir sollten vielleicht auch noch auf die Einhaltung des Immissionsschutzes sowie unserer gemeindlichen Stellplatzsatzung hinweisen“, sagte der Rathauschef. Der Gemeinderat stimmte zu.