Richtig sparen - Tagesgeld statt Sparbuch

17.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:25 Uhr

Dreiviertel des Deutschen sparen regelmäßig - aber nicht immer auf sinnvolle Weise.

Dreiviertel des Deutschen sparen regelmäßig - aber nicht immer auf sinnvolle Weise.

77 Prozent der Deutschen bilden finanzielle Rücklagen, ein Drittel sogar Monat für Monat. Das zeigt eine Umfrage der Postbank. Allerdings sehen sich umgekehrt auch 22 Prozent der Deutschen nicht in der Lage dazu, Geld zurückzulegen ? vor zwei Jahren sagten das erst 17 Prozent. Insgesamt dürfte die Sparquote in diesem Jahr aber auf gut zehn Prozent weiter zurückgehen ? von 11,5 Prozent im Krisenjahr 2008. Das bedeutet: Von 100 Euro Nettoeinkommen landen gut zehn Euro auf der hohen Kante. Das liegt aber auch daran, dass es den Deutschen derzeit wirtschaftlich vergleichsweise gut geht, so dass Angstsparen derzeit nicht angesagt ist.

Die Beliebtheit des klassischen Sparbuchs geht übrigens weiter zurück, die anhaltenden Mini-Zinsen tun ihr übriges. Während 2011 noch 38 Prozent der Deutschen Geld aufs Sparbuch brachten, sind es laut Postbank heute nur noch 31 Prozent. Klar ist: Anleger fahren mit gut verzinsten, flexiblen Tagesgeldkonten deutlich besser. Bei den Topanbietern wie der Renault Bank oder Rabo direct erhalten alle Kunden 1,5 Prozent. 1,3 auf Tagesgeld ? nicht üppig, aber immerhin noch ausreichend, um die Inflation in Schach zu halten. Den gleichen Satz bekommen Neukunden bei der ING-Diba auf vier Monate garantiert. Cortal Consors garantiert 1,4 Prozent sogar auf zwölf Monate.

Dispo ausgleichen

Um richtig zu sparen, sollte man aber noch einen anderen Aspekt berücksichtigen. Vielen Deutschen passiert es immer wieder, dass sie auf ihrem Girokonto ins Minus gleiten und teure Dispozinsen bezahlen ? im Marktdurchschnitt werden 10,9 Prozent pro Jahr fällig. Wenn man dann gleichzeitig auf dem Tagesgeldkonto ein paar tausend Euro liegen hat, ist das ein wahrlich schlechtes Geschäft, vor allem, wenn der Zustand mehr als nur zwei, drei Tage anhält.

Rechenbeispiel: Wer 1.000 Euro im Soll ist, zahlt aufs Jahr einen Dispozins von 110 Euro. Hat derjenige gleichzeitig 2.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto liegen, bringt im das selbst bei einem Topanbieter aufs Jahr nur einen Ertrag von gut 30 Euro. Unter dem Strich ein echtes Verlustgeschäft.

Tipp: Möglichst das Girokonto gar nicht überziehen. Wenn das nicht immer klappt, versuchen Sie, dass Sie rasch Geld vom Tagesgeldkonto transferieren, um den Kredit baldmöglichst auszugleichen. Denn der gesparte Kreditzins ist fast immer die beste Geldanlage. Bei längerfristigem Kreditbedarf ist ein Ratenkredit günstiger als die Kontoüberziehung.

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