Langenmosen
Richtig Geld ausgegeben

28.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:22 Uhr

Langenmosen (bdh) Mit bangen Blicken sehen Bürgermeister Thomas Hümbs und seine Gemeinderäte in die Zukunft. Denn 2010 dürfte die Wirtschaftskrise Langenmosen voll erwischen: Ausfälle bei der Gewerbesteuer werden ebenso erwartet wie eine drastische Reduzierung der Zuwendungen vom Freistaat. Heuer standen aber noch einmal 1,6 Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung – angesichts eines Haushaltsvolumens von 3,7 Millionen Euro eine enorme Summe. Und das ganz ohne Zuschuss aus den staatlichen Konjunkturpaketen.

Größtes Projekt in der Gemeinde war die Erschließung des Gewerbegebiets Am Höhenberg. Die lief aber nur schleppend an: Weil die Ausschreibung der Bauarbeiten so umfangreich war, wurden die von den Firmen eingesandten Unterlagen erst einmal nach München zur Prüfung geschickt. Wegen Formfehlern musste die erste Ausschreibung aufgehoben werden, eine zweite folgte sofort. Den Auftrag für Straßen- und Kanalbau bekam schließlich als günstigster Bieter eine Langenmosener Firma – Konjunkturförderung der kurzen Wege, sozusagen.

Gebaut wurde auch erneut an der Staatsstraße 2050 Richtung Ludwigsmoos. Für viele Wochen gab es hier rund um die Grabmühle kein Durchkommen. Im Sommer mussten die Bauarbeiter eine lange Pause machen – die Wiesenbrüter durften nicht gestört werden.

Wer selbst ein Domizil in Langenmosen bauen mag, der kann ruhig auch ein so genanntes Toskanahaus planen. Nachdem bereits in den vergangenen Jahren die Bebauungspläne für Langenmosen-Süd und Langenmosen-Südwest angepasst worden waren, wurde heuer auch Langenmosen-Nord für den südländischen Baustil geöffnet. Eines mag man im Langenmosener Gemeinderat allerdings nicht: Wenn ein Bauwerber selbst ein kleines Baugebiet anlegt. Einem entsprechenden Vorhaben im Nordosten der Ortschaft versagte der Gemeinderat seine Zustimmung; wenig später versuchte es der Bauwerber ein paar Nummern kleiner – und bekam für ein einzelnes Haus das Einvernehmen.

Und sonst? Mit dem Tierschutzverein stritt sich der Gemeinderat, weil er die Art und Weise, wie mit Interessenten für Heimtiere umgegangen werde, nicht gut fand und deswegen die vom Verein beantragte Erhöhung der Kostenpauschale ablehnte. Das schnelle Internet soll künftig auch in Langenmosen nicht mehr per Funk aus der Luft kommen, sondern per Glasfaserkabel unter der Erde. Und die Alte Schule hat schon wieder nasse Füße und muss trockengelegt werden.